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ALS (Amyotrophe Lateralsklerose)

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Leiden Menschen unter ALS, werden ihre Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark allmählich zerstört. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Bewegungsnerven, auch Motoneuronen genannt, die in zwei Typen von Nervenfasern aufgeteilt werden. Der erste Typ ist für die Steuerung der Muskelspannungen verantwortlich und leitet die Impulse der Hirnrinde an den zweiten Nervenfasern-Typ. Dieser kann wiederum mithilfe seiner Tätigkeit die Muskelspannung herstellen und die Impulse direkt an die Muskeln weiterleiten. Bei einer AlS kann sowohl das erste als auch das zweite Motoneuron beschädigt sein. Wenn das erste Motoneuron betroffen ist, bildet sich eine typische "spastische Lähmung". Dabei ist die Spannung der Muskeln stark erhöht und die Muskelreflexe sind gestört. Ist das zweite Motoneuron betroffen, kommt es zu Lähmungserscheinungen und die Muskeln in den geschädigten Bereichen bilden sich zurück. Dabei kann es zu einem Zittern der Muskeln kommen. Zusätzlich treten häufig Muskelkrämpfe auf, die sehr schmerzhaft sein können. Bei Männern ist das Risiko, an ALS zu erkranken, etwas höher als bei Frauen. Die Krankheit tritt eher selten und im späteren Lebensalter, ab ungefähr 60 Jahren, auf.

Ursachen
Wie ALS genau entsteht ist nicht klar. Auch, dass die Krankheit innerhalb einer Familie verhäuft auftritt konnte bisher nicht bewiesen werden. Forscher haben jedoch Veränderungen in der DNA gefunden, die mit der Krankheit zu tun haben. Neben diesen Veränderungen können auch Störungen oder Veränderungen des Stoffwechsels eine mögliche Ursache sein. Man vermutet zudem, dass Eiweißablagerungen in den Nervenzellen eine ALS begünstigen können.

Symptome
Nicht immer zeigt sich ALS gleich. Oft aber beginnen die Symptome in den Händen und Armen und meist auch erst auf nur einer Seite. Da sich die Muskeln in den Händen und Armen zurückbilden, fallen dem Betroffenen alltägliche Dinge, wie Schreiben oder das Tragen von Gegenständen, nicht leicht. Bei manchen Erkrankten zeigt sich die Krankheit zu Beginn auch in den Beinen. Dies kommt allerdings seltener vor. Das Laufen fällt schwerer und der Betroffene stolpert verhäuft. Im Krankheitsverlauf kommt es zu Lähmungen oder weiterem Rückgang der Muskeln in anderen Körperbereichen. In vielen Fällen beginnen die Muskeln auch an zu zittern. Da sich die Krankheit überall ausbreiten kann, leiden manche Betroffene auch an Atmungsstörungen, Schluckstörungen und Beeinträchtigungen beim Sprechen. Mit der Zeit kann zudem die Zunge verkümmern und die Muskeln im Rachenbereich bilden sich zurück. Eine Ausnahme bilden beispielsweise Schließmuskeln oder Muskeln im Bereich der Augen. Sie sind in der Regel nie betroffen. In manchen Fällen kommt es bei Erkrankten zu einer Bewusstseinsstörungen. Dies hat aber eher damit zu tun, dass beispielsweise Demenz eine Begleiterkrankung von ALS sein kann.

Diagnose
ALS ist nicht gleich auf den ersten Blick erkennbar. Ärzte müssen daher zu Beginn mögliche andere Krankheiten und Ursachen ausschließen können. Zunächst sollte der Patient gründlich körperlich untersucht werden. Anschließend erfolgt eine Neurografie oder Elektromyografie, denn dadurch kann der Arzt, in der Regel ein Neurologe, die erste Diagnose stellen. Um die Diagnose zu festigen und jegliche Art von anderen Krankheit auszuschließen, kann die Abnahme des Gehirnwassers und die anschließende Untersuchung Klarheit verschaffen. Weitere Untersuchungsarten sind ein MRT des Kopfes und des Rückenmarks sowie mehrere Blutuntersuchungen.

Behandlung
ALS ist nicht heilbar. Bis heute ist es Wissenschaftlern auch nicht möglich ein Medikament zu entwickeln, welches die Krankheit vollständig stoppt. Es gibt lediglich Mittel um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Der Schwerpunkt einer Therapie liegt daher auf die Linderung der verschiedenen Symptome um das Leben des Patienten so weit wie möglich angenehmer zu gestalten. Versagen die Muskeln im Gesichtsbereich, kann die Logopädie helfen, die sich hauptsächlich mit Stimm-, Sprach- und Schluckstörungen auseinandersetzt. Oft wird dem Patienten Krankengymnastik empfohlen. Werden die Beschwerden schlimmer und es kommt zu einem zu starken Speichelfluss oder zu Sprachstörungen, können verschiedene Medikamente und Injektionen helfen. Werden die Schluckstörungen zu stark, kann oft keine Nahrung mehr auf normalem Weg aufgenommen werden und es muss auf eine Ernährungssonde zurückgegriffen werden. Entstehen Muskelkrämpfe, können dagegen ebenfalls Medikamente eingenommen werden. Welche dafür in Frage kommen sollte mit dem Arzt abgeklärt werden, denn nicht jedes Medikament wird von der Krankenkasse übernommen. Schreitet die Krankheit weiter fort und der Patient leidet unter starken Atemproblemen, kann eine Beatmungsmaske die Atemluftzufuhr erleichtern. Da oft auch die menschliche Psyche unter dieser Krankheit leidet, ist es wichtig, dass der Patient Vertraute und Ansprechpartner hat. Auch eine mögliche Psychotherapie kann helfen mit der Krankheit besser umzugehen. Zudem sollten sich Mitmenschen ebenfalls mit der Krankheit auseinandersetzen um den Betroffenen im Ernstfall helfen zu können.


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