Startseite Krankheiten A-Z Artikel Impressum
Logo Lexikon alle Krankheiten A-Z

Krankheiten A-Z

Dellwarzen

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Dellwarzen, Wasserwarzen oder auch Mollusken werden in der Fachsprache auch Mollusca contagiosa genannt. Charakteristisch für diese Warzen sind kleine Dellen in der Mitte der geschwollenen Hautstelle, wodurch sie auch ihren Namen bekommen haben. Dellwarzen sind in den meisten Fällen nicht schädlich und treten vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf. Allerdings können auch Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder mit verschiedenen Hautkrankheiten, wie etwa Neurodermitis, betroffen sein. Die Warze selbst ist weiß bis gelb gefärbt, da sich in ihr eine helle und dickflüssige Masse befindet, die bei zu großem Druck austreten kann. Die Krankheit kommt weltweit vor.

Dellwarzen können auf allen Bereichen des Körpers entstehen, wobei sie bei Kindern verhäuft im Gesicht, im Nacken oder an den Händen und an den Armen auftauchen. Bei Erwachsenen bilden sich die Dellwarzen oft im Intimbereich und am Bauch.

Mit verschiedenen Maßnahmen kann man die Ansteckung von Dellwarzen vermindern oder ganz verhindern. Sind Dellwarzen bereits auf der Haut zu sehen, sollten diese auf keinen Fall aufgekratzt oder ausgedrückt werden, da die Viren auf diese Art und Weise weitergegeben werden können. Hygieneartikel, Handtücher und Ähnliches sollten immer getrennt benutzt werden, vor allem dann wenn schon eine Erkrankung vorliegt. Außerdem sollten Handtücher, Unterwäsche und dergleichen oft und sorgfältig gewaschen werden. Könnte die Gefahr einer Infektion während des Geschlechtsverkehrs bestehen, kann vorsorglich ein Kondom benutzt werden. Kondome bieten keinen hundertprozentigen Schutz, allerdings senken sie das Ansteckungsrisiko für Dellwarzen und andere Geschlechtskrankheiten, wie zum Beispiel Syphilis.

Vor allem Menschen die an Neurodermitis erkrankt sind haben ein erhöhtes Risiko Dellwarzen zu bekommen, da ihre Schutzfunktion der Haut nicht richtig funktioniert. In diesem Fall ist es wichtig passende Cremes und Salben anzuwenden, die fetthaltig sind und das Austrocknen der Haut hemmen. Sind schon Dellwarzen entstanden, sollten die betroffenen Hautstellen nicht mit diesen Cremes behandelt werden.

Ursachen
Die Dellwarzen entstehen, wenn die sogenannten Molluscum contagiosum-Viren in die Haut eindringen. Diese Art gehört zu den Pockenviren und ist ungefährlch. Auch wenn sie eher harmlos sind, können Dellwarzen leicht übertragen werden. Für eine Ansteckung reicht ein direkter Hautkontakt aus. Auch eine Schmierinfektion ist möglich, wie etwa während des Geschlechtsverkehrs. Zudem sind die Viren auch über indirektem Wege übertragbar, beispielsweise wenn mehrere Personen nur ein Handtuch benutzen.

Auch wer die Dellwarzen aufkratzt, sorgt für ein erhöhtes Ansteckungsrisiko, denn die Warzen sind mit einem weiß gelblichen und dickflüssigem Sekret gefüllt. Dieses Sekret enthält ebenfalls sehr viele Erreger, die schnell auf die Haut gelangen können. Die Warzen können verhäuft auf der Haut auftauchen. Es kann auch vorkommen, dass mehrere Warzen linienförmig entstehen.

Wurden die Viren übertragen, setzen sie sich unter die oberste Hautschicht fest und vermehren sich dort. Die Viren sitzen in den einzelnen Zellen. Diese schwellen schließlich so deutlich an, bis eine Warze entsteht. Die Erreger können leichter unter die Haut gelangen, wenn diese oft aufgeweicht ist, wie beispielsweise durch das Schwimmen. Vor allem in dem hellen Sekret sind besonders viele Erreger vorhanden.

Symptome
Gelegentlich kann in den Bereichen wo Dellwarzen entstehen ein Juckreiz auftreten. Weitere Beschwerden lösen sie jedoch nicht aus. Betroffene könnten sie allerdings trotzdem als unangenehm empfinden, da Dellwarzen auf der Haut unästhetisch aussehen. Dellwarzen sind etwa 2 bis 4 mm groß und haben in der Mitte eine kleine Delle. Die Oberfläche ist glatt und weiß bis gelblich gefärbt. Je nachdem wo die Viren auf die Haut gelangen, können sich auf allen möglichen Bereichen der Haut die Warzen bilden. Findet die Infektion beispielsweise während des Geschlechtsverkehrs statt, können sich die Dellwarzen im Intimbereich ausbreiten. Oder sie tauchen an Körperstellen auf, die zuvor mit einem Handtuch abgetrocknet wurden, auf dem bereits Viren saßen.

Normalerweise entstehen Dellwarzen nur einzeln. Oft kommt es aber vor, dass Betroffene die juckende Stelle aufkratzen. Somit können sich die Viren im nahen Bereich auf der Haut erneut ausbreiten und für weitere Warzen sorgen. Da die Viren unter Umständen auch an den Fingern haften bleiben, können sie auch auf völlig andere Körperbereiche gelangen, wenn sich der Betroffene dort berührt. Besteht ein schwaches Immunsystem, können Dellwarzen auch in großer Anzahl entstehen. Sind Dellwarzen einmal verheilt, können sie trotzdem erneut auftreten.

Diagnose
Dellwarzen lassen sich von einem Arzt relativ schnell nachweisen, denn ihre Form ist unverkennbar. Für eine Untersuchung reicht es oft aus, wenn sich der Arzt die betroffenen Körperstellen genauer ansieht. Kann eine Diagnose danach doch nicht sicher gestellt werden, können Hautproben der infizierten Haut entnommen und unter einem Mikroskop untersucht werden. Diese Behandlung findet in der Regel unter einer örtlichen Betäubung statt.

Behandlung
In den meisten Fällen verschwinden Dellwarzen nach mehreren Monaten von allein. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen Dellwarzen auch noch Jahre später auf der erkrankten Haut sichtbar sind. Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder gewissen Krankheiten wie AIDS oder diverser Hautkrankheiten, können Dellwarzen verhäuft auftauchen. Entscheidet sich der Arzt oder Patient allerdings doch für eine Behandlung können verschiedene Methoden durchgeführt werden. Bei einer Behandlungsmöglichkeit wird die Dellwarze mit einem speziellen Werkzeug von einem Arzt entfernt. Wenn notwendig, kann eine Creme vor der Entfernung der Warze aufgetragen werden, die die Stelle der Haut betäubt, um mögliche Schmerzen zu vermindern. Dies wird vor allem bei Kindern empfohlen. Eine weitere Behandlungsmethode ist die Vereisung der Warze mit flüssigem Stickstoff. Patienten können auch selbst die Dellwarzen behandeln, indem sie eine spezielle Flüssigkeit, die Kalilauge enthält, täglich auf die Warzen auftragen.

Zwar müssen Dellwarzen nicht zwangsläufig behandelt werden, allerdings sprechen mehrere Faktoren für einen Arztbesuch. Da die Dellwarzen einen Juckreiz hervorrufen können und sie wegen ihres Aussehens auch seelisch belastend sind, wäre die Entfernung für Betroffene sinnvoll. Ein weiterer Grund, sich die Warzen entfernen zu lassen ist die hohe Ansteckungsgefahr.

Nach einer erfolgreichen Behandlung wird die behandelte Stelle desinfiziert, um restliche Viren abzutöten.


Empfehlungen

Informationen über Kinderkrankheiten
Alle Tropenkrankheiten A-Z