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Dentalphobie

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Bei der Dentalphobie handelt es sich um eine krankhafte Angst vor Zahnarztbesuchen und Zahnbehandlungen. Oft ist die Angst so groß, dass jeder Besuch zum Zahnarzt vermieden wird. Betroffene gehen meist auch dann nicht zum Zahnarzt, wenn ernsthafte Komplikationen und Schmerzen im Mundraum auftreten. Diese Phobie ist nicht mit der Angst und dem angespannten Gefühl zu verwechseln, welche bei vielen Personen aufkommen, sobald ein Zahnarzttermin bevorsteht. Doch ist die Angst so stark ausgeprägt, dass ein Besuch so gut wie unmöglich oder gar nicht möglich ist, kann es sich um eine Dentalphobie handeln. Dabei kann sich die Angst bei ganz unterschiedlichen Situationen entwickeln und zeigen, wie etwa bei dem Geräusch des Bohrers oder bei der Vorstellung einer Betäubungsspritze. In der Regel ist eine Dentalphobie gut zu behandeln. Je früher die Phobie erkannt wird und eine Therapie beginnt desto höher und schneller sind die Heilungschancen.

Da es sehr viele Menschen mit einer Dentalphobie gibt, sind inzwischen viele Zahnärzte geschult und haben somit gelernt, wie sie mit Angstpatienten umgehen können. Zudem bieten viele Zahnarztpraxen spezielle Beratungen und Behandlungen für Angstpatienten an. So kann bei dem ersten Termin nicht direkt eine Behandlung veranlasst werden, sondern ein erstes ausführliches Gespräch zwischen Zahnarzt und Patienten, bei dem der Patient seine Phobie deutlich schildert und der Zahnarzt dementsprechend sein Verhalten und seine Behandlungen anpassen kann.

Ursachen
Entsteht eine Dentalphobie, so hat dies oft mehrere Gründe. Als eine Ursache zählt unter anderem ein sehr negatives Ereignis, welches den Betroffenen traumatisiert hat. Eines dieser Ereignisse kann beispielsweise eine schlechte Erfahrung bei einem Zahnarzt gewesen sein. Die Angst kann hierbei nicht nur während der Behandlung entstehen sondern auch durch falsches Verhalten des Zahnarztes, bei dem sich der Betroffene unwohl oder unverstanden fühlt. Jedoch kann es auch ausreichen, wenn der Betroffene diese Ereignisse nicht selbst erlebt, sondern aus seinem Umfeld hört oder im Internet liest. Oft kommt es zudem vor, dass eine Dentalphobie innerhalb der Familie häufiger vorkommt. Dies kommt zustande, wenn unter anderem die Eltern ihre Angst häufig auch an das Kind weitergeben. Meidet ein Elternteil bewusst Zahnarzttermine oder redet negativ über einen Zahnarztbesuch, wird das Kind mit der Zeit lernen, dass Zahnarztbesuche etwas schlechtes sind und entwickelt somit ebenfalls Ängste. In manchen Fällen haben die traumatischen Ereignisse jedoch nichts mit einem Zahnarzt oder einer Zahnbehandlung zu tun. Phobien können sich auch dann entwickeln, wenn Personen traumatische Ereignisse erleben, in denen sie misshandelt werden oder anders körperliche oder seelische Gewalt erleben. Aber auch zum Beispiel Unfälle können Phobien hervorbringen. Hierbei entstehen Verknüpfungen die an sich nichts mit dem Zahnarzt zu tun haben, jedoch in gewissen Situationen trotzdem Angst bei dem Betroffenen auslösen. In vielen Fällen entwickelt sich die Dentalphobie im Kindes- und Jugendalter, weshalb es wichtig ist, dass Eltern ihren Kindern beibringen, dass ein Zahnarztbesuch keine negativen Konsequenzen hat und es ihrer Gesundheit dient. Es ist jedoch auch wichtig, dies dem Kind schonend und einfühlsam beizubringen, da Strenge und Druck ebenfalls eine Phobie begünstigen können.

Symptome
Ein gewisser Grad von Angst vor dem Zahnarztbesuch kann normal sein. Anhand verschiedener Symptome lässt sich jedoch eine Dentalphobie erkennen. Oft sind die Betroffenen nicht in der Lage einen Zahnarzttermin wahrzunehmen. Wenn doch, ist dieser mit sehr großem Stress verbunden. Betroffene bekommen bei bestimmten Situationen große Panik, die sich auch in einer Panikattacke äußern kann. Auch bei der Dentalphobie kommt es zu typischen Symptomen, die auch bei anderen Angststörungen auftreten. Typisch für eine Angststörung ist vor allem das Vermeiden der angstauslösenden Situation. Dieses Verhalten äußert sich beispielsweise durch kurzfristiges Absagen der Zahnarzttermine oder aber diese werden erst gar nicht wahrgenommen. Viele Betroffene nehmen erst dann einen Termin wahr, wenn unerträgliche Schmerzen entstehen. Das Risiko von Zahn- und Zahnfleischschäden steigt jedoch, da Betroffene regelmäßige Zahnarztbesuche vermeiden. Das kann die Panik des Betroffenes noch weiter stärken und ein Teufelskreis entsteht. Auch der Körper kann auf diese starke Angst reagieren. Der Betroffene leidet in Angstsituationen unter Herzrasen und Schweißausbrüchen. Zudem kann der Erkrankte auch zittern. Diese körperlichen Symptome entstehen oft dann, wenn es zu einer Konfrontation der Angst kommt. Oft reicht hierbei schon der Gedanke an einen anstehenden Zahnarzttermin aus. Hält die Dentalphobie länger an, kann es bei dem Betroffenen zeitweise sogar zu Depressionen kommen.

Diagnose
Die meisten Betroffenen wissen, dass ihre Angst vor Zahnarztbesuchen und Behandlungen krankhaft ist. Daher ist der erste Schritt für eine Diagnose das Gespräch mit dem Hausarzt oder mit dem behandelnden Zahnarzt. Oft vermeiden Betroffene jedoch den Arztbesuch, beispielsweise aus Scham oder Angst. Daher vergeht häufig lange Zeit zwischen Erkrankung und Behandlung. Betroffene sind sich darüber bewusst, dass sie bei einer Untersuchung mit dem Problem konfrontiert werden, was erneut zu einem Vermeidungsverhalten führt. Entscheidet sich der Erkrankte jedoch einen Arzt aufzusuchen, wird bei ihm ein ausführliches Gespräch stattfinden, bei dem der Betroffene schildert, wie sich die Phobie äußert. Nach dem Gespräch wird der Patient einem Spezialisten überwiesen oder aber die Zahnarzttermine werden für den Angstpatienten angepasst. Entscheidet sich der Patient für eine richtige Psychotherapie, findet auch mit einem Psychotherapeuten ein ausführliches Gespräch statt, bei dem der Patient alle Probleme und Symptome schildert. Erkennt der Psychotherapeut hierbei, dass es sich tatsächlich um eine Dentalphobie handelt, wird in der Regel eine Verhaltenstherapie vorgeschlagen.

Behandlung
Konnte sich der Betroffene überwinden, einen Arzt aufzusuchen und sein Problem zu schildern, wird in der Regel eine Psychotherapie gegen die Dentalphobie veranlasst. Typischerweise ist dies eine kognitive Verhaltenstherapie. Der Patient lernt bei dieser Form der Therapie zunächst sich und seine Angst kennen. Im Anschluss lernt der Patient, seine Gedanken und Befürchtungen umzuformen und bewusst zu steuern. Somit kann er in Angstsituationen entspannter und kontrollierter handeln. Wichtig während der Therapie ist zudem die Konfrontation, sobald der Patient dazu bereit ist. Zusätzlich können bestimmte Entspannungsmethoden helfen, die Angst zu lindern. Viele Zahnärzte bieten dem Patient beispielsweise beruhigende Musik während der Behandlung an. Stehen Zahnarztbehandlungen vor, die schmerzhaft sein können und lange andauern, kann eine Vollnarkose bei dem Patienten durchgeführt werden. Dies soll jedoch nicht dauerhaft wiederholt werden, da dies somit ein neuer Weg wäre, einer Behandlung auszuweichen, da der Patient während einer Vollnarkose mit dem eigentlichen Problem nicht konfrontiert wird. Zudem neigen Betroffene dazu, eine Behandlung dann ständig unter Vollnarkose durchführen lassen zu wollen. Zusätzlich sollte auch mit dem Zahnarzt ein Gespräch geführt werden, denn oft kann die Behandlung an den Angstpatienten angepasst werden.


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