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Gallensteine

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Gallensteine Gallensteine, fachsprachlich Cholelithiasis, bilden sich aus Gallenflüssigkeit, die sich verfestigt hat. Gallensteine können auch ohne Symptome entstehen, die dann auch nicht weiter behandelt werden müssen. Sie können aus verschiedenen Zusammensetzungen bestehen, weshalb Gallensteine auch oft als Cholesterinsteine oder Pigmentsteine bezeichnet werden. Sie haben eine gelbe Farbe und können die Größe einer Kirsche annehmen. Die andere Form der Gallensteine besitzt einen Cholesterin-Kern. An diesem Kern lagert sich der Gallenfarbstoff an. Diese Art erreicht oft nur die Größe eines Sandkorns. Dafür tauchen sie allerdings in größeren Mengen auf. Bei wenigen Betroffenen verkalken die Gallensteine nach einem längeren Zeitraum. Zwar hat jeder sechste Mensch in Deutschland Gallensteine, allerdings klagt nur ein kleinerer Teil von ihnen über Beschwerden. Die Wahrscheinlichkeit Gallensteine zu bekommen ist bei Frauen drei Mal so hoch wie bei Männern.

Ursachen
Der Gallensaft sorgt für eine leichtere Aufnahme von verzehrten Fetten in den Körper. Er wird in der Leber produziert. Unterhalb der Leber liegt die Gallenblase, die den Gallensaft speichert. Am Tag wird etwa ein halber Liter Gallensaft produziert. Der Großteil der Flüssigkeit besteht aus Wasser. Der Rest setzt sich aus verschiedenen Stoffen, darunter Cholesterin, Gallensäuren und Bilirubin, zusammen. Gerät diese Zusammensetzung aus dem Gleichgewicht, können sich Gallensteine bilden. Eine sehr fettreiche Ernährung und starkes Übergewicht fördern dieses Ungleichgewicht der Gallenflüssigkeit. Auch wenn der Gallensaft nicht richtig abfließen kann, zum Beispiel wenn der Ausgang verengt oder gar verstopft ist, können sich ebenfalls Gallensteine bilden.

Symptome
Sind Gallensteine vorhanden, die keine Beschwerden verursachen, so müssen diese auch nicht beseitigt werden. Über siebzig Prozent der Gallensteine bleiben unbemerkt und ohne Symptome. Gallensteine können sich durch Schmerzen im Oberbauch bemerkbar machen. Diese Schmerzen können auch in den Rücken oder in die Schultern übergehen. Des Weiteren können Gallensteine Übelkeit und ein Völlegefühl auslösen. Die Symptome machen sich in der Regel nach Einnahme von fettreichem Essen bemerkbar, können aber auch unabhängig davon auftauchen. Schmerzhafter ist die Gallenkolik. In diesem Fall wurde der Gallengang von einem Gallenstein verstopft. Da der Körper diesen Stein wieder los werden will, zieht sich die Muskulatur, die für die Galle zuständig ist, schmerzhaft zusammen. Dies löst plötzlich auftretende Schmerzen aus, die sich in kurzer Zeit immer weiter steigern können. Ist der Gang vollkommen blockiert, kann der Gallensaft nicht mehr in den Darm fließen. Sie staut sich auf und kann wieder in die Gallenblase und in die Leber zurückfließen. Oft kann die Flüssigkeit auch in die Bauchspeicheldrüse laufen. Ist der Gallensaft zu lange in diesen Organen, kann sie eine Entzündung hervorrufen. Der Betroffene leidet dann unter starken Schmerzen, Fieber und Schwäche. In sehr schwerwiegenden Fällen kann die Wand der Gallenblase aufreißen. Dabei fließt die Gallenflüssigkeit in den Bauchraum und kann eine Bauchfellentzündung auslösen, die lebensbedrohlich ist. Äußerlich macht sich der angestaute Gallensaft durch Gelbfärbung der Haut und Augen bemerkbar.

Diagnose
Wird ein Arzt aufgesucht, so wird dieser mit der Befragung des Patienten anfangen. Hierbei steht vor allem die Art der Schmerzen im Vordergrund. Als nächstes wird der Bauch des Patienten abgetastet. Um die Diagnose eindeutig stellen zu können, wird häufig eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeit Gallensteine zu entdecken liegt bei über neunzig Prozent. Ein weiterer Vorteil der Ultraschalluntersuchung ist die Bestimmung der Größe und Menge der Gallensteine. Ebenso kann der Arzt feststellen ob schon Entzündungen in den Organen vorliegen. Auch eine Blutuntersuchung bietet eine genaue Klarheit über den Krankheitsverlauf. Sind bestimmte Leberwerte erhöht, können ein Gallenstau und mögliche Entzündungen nachgewiesen werden. Liegt der Verdacht nahe, dass Gallensteine im Gallengang liegen, kann ein ERCP angewendet werden. Hierbei wird ein spezielles Gerät mit einer Kamera über den Mund und Dünndarm in die Gallengänge eingeführt. Wird tatsächlich ein Gallenstein gefunden, kann dieser schon direkt mithilfe des Geräts zerstört werden. Damit die Reste des Gallensteins abfließen können, wird auch der Gallengang erweitert. Mittlerweile gibt es noch eine morderne Art der Untersuchung - die Magnetresonanz-Cholecystopankreatikografie (MRCP). Die Gallengänge können mithilfe von Elektromagnetismus dargestellt werden. Da diese Untersuchung keine Röntgenstrahlung beinhaltet, wird diese Methode immer häufiger angewendet.

Behandlung
Zunächst werden Medikamente gegen die Schmerzen verschrieben. Liegt eine Gallenkolik vor, geht diese häufig von allein wieder vorüber. Ein Arzt sollte trotzdem aufgesucht werden, damit die starken Schmerzen behandelt werden können. Außerdem können bei einer Gallenkolik weitere Beschwerden und Komplikationen auftreten. Krampflösende Mittel sind ebenfalls sinnvoll, um den Magen und Darm zu unterstützen. Es wird dazu geraten, die Gallenblase entfernen zu lassen sobald Gallensteine einmal Probleme bereitet haben, da die Beschwerden und Schmerzen immer wieder auftauchen können.


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