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Gerstenkorn

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Gerstenkorn Spricht man von einem Gerstenkorn oder fachsprachlich auch Hordeolum genannt, handelt es sich um eine Entzündung, die sich im Augenlid ausbreitet. Die Infektion wird in der Regel durch Bakterien hervorgerufen. Oft entsteht die Entzündung in der Innenseite des Augenlides oder im Kantenbereich in der Nähe der Wimpern. Besteht eine Entzündung, sind im Augenlid die Talg- und Schweißdrüsen betroffen. Auslöser sind häufig verschiedene Keime, die auf der Haut liegen. Es wird zwischen dem inneren und äußeren Gerstenkorn unterschieden.

Ursachen
Je nach Art des Gerstenkorns, sind verschiedene Stellen im Augenlid betroffen. So sind bei einem äußeren Gerstenkorn vor allem die Zeis- und Molldrüsen am äußeren Augenlid betroffen. Bei einem inneren Gerstenkorn werden die Meibom-Drüsen, die tiefer im Augenlid liegen, von den Bakterien angegriffen. In den meisten Fällen sind Bakterien, wie Staphylokokken oder manchmal auch Streptokokken für die Entzündungen verantwortlich. Da Kinder weit häufiger betroffen sind als Erwachsene, sollten Eltern auf stets saubere Hände der Kinder achten. Vor allem wenn die Kinder im Schmutz gespielt haben, sollten sie Augenkontakt mit den schmutzigen Händen vermeiden. Sollte das Kind oder auch ein Erwachsener dennoch an einem Gerstenkorn erkranken, sollten auf gewisse hygienische Maßnahmen geachtet werden, wie ständiges Händewaschen und das Benutzen eigener Handtücher, bzw. das Vermeiden der Benutzung gemeinsamer Handtücher. Bei Menschen mit einem schwach ausgeprägten Immunsystem, ist die Wahrscheinlichkeit etwas höher, dass sie an einem Gerstenkorn erkranken. Zudem kann es passieren, dass ein Gerstenkorn immer wieder auftaucht. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden um mögliche Ursachen herauszufinden und sie zu bekämpfen.

Symptome
Bildet sich ein Gerstenkorn, kommt es sehr schnell zu einer Anschwellung und Rötung des Augenlides. Oft treten dabei auch starke Schmerzen auf. Im Gerstenkorn, was eigentlich eine Art Abszess ist, bildet sich Eiter. Nach einer gewissen Zeit kann das Gerstenkorn aufplatzen und der Eiter kann abfließen, was bedeutet, dass die Beschwerden in den meisten Fällen von allein abklingen. Handelt es sich um einen äußeren Gerstenkorn, ist im Anfangsstadium ein kleiner Knoten am äußeren Augenlid zu erkennen. Die Stelle ist gerötet und geschwollen. Häufig nehmen Betroffene eine Art Spannungsgefühl am Auge wahr, da sich in der entzündeten Stelle immer mehr Eiter ansammelt. Bildet sich ein inneres Gerstenkorn, kann das gesamte Augenlid stark anschwellen. Die Schwellung kann so stark ansteigen, dass das gesamte Auge bedeckt ist. In den meisten Fällen platzt das Gerstenkorn von allein auf und der Eiter fließt ab. Dadurch bildet sich auch die Entzündung zurück. Hält die Entzündung jedoch zu lange an, kann sie sich weiter ausbreiten und irgendwann die Bindehaut, das Auge und die Augenhöhle befallen. Manchmal kommt zu diesem Krankheitsverlauf auch ein allgemein schlechter Gesundheitszustand hinzu. Der Betroffene leidet dann unter Kopfschmerzen und Fieber. Auch die Lymphknoten können anschwellen. In diesem Fall sollte ein Augenarzt oder Hausarzt aufgesucht werden.

Diagnose
Da ein äußeres Gerstenkorn gut sichtbar ist, ist eine Diagnose im Normalfall schnell gestellt. Nicht immer ist zudem ein Arztbesuch nötig. Da aber auch andere Augenkrankheiten ähnliche Symptome aufweisen können, wie zum Beispiel ein Hagelkorn, sollte im Zweifelsfall trotzdem ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt auch, wenn die Entzündung nicht mehr abklingen will. Bei einem inneren Gerstenkorn sind oft genauere Untersuchungen notwendig, da der Augenarzt den Herd der Entzündung finden muss. Zudem ist diese Art des Gerstenskorns meist nicht so schmerzhaft und kann zu Beginn unbemerkt bleiben. Unbehandelt kann als Begleiterkrankung eine Bindehautentzündung entstehen, was ebenfalls genauer von einem Augenarzt untersucht und behandelt werden muss. Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder gewissen Krankheiten, wie beispielsweise Diabetes, neigen dazu, öfter an einem Gerstenkorn zu erkranken. In diesem Fall wird dazu geraten, regelmäßig einen Augenarzt zu besuchen.

Behandlung
Oft öffnet sich das Gerstenkorn nach einigen Tagen von allein und die Entzündung klingt ab. Der Krankheitsverlauf gilt daher als unkompliziert und als nicht kritisch. Wärme kann den Heilungsprozess beschleunigen, da sich das Gerstenkorn schneller öffnen kann. Um die Infektion einzudämmen und das Ausbreiten der Bakterien zu verhindern, können antibiotische Tropfen und Salben benutzt werden. Um die Heilung nicht zu beeinträchtigen, sollte das Augenlid nicht angefasst werden, da ansonsten neue Bakterien auf die entzündete Stelle gelangen können. Auch das Kratzen oder Reiben sollte unterlassen werden. Ein inneres Gerstenkorn kann schneller Komplikationen hervorrufen, da es näher an der Augenhöhle liegt. Wenn nötig, können in diesem Fall Antibiotika in Tablettenform verschrieben werden um die Entzündung zu lindern oder ganz zu bekämpfen.

Sollte sich das Gerstenkorn trotz allem nicht von allein öffnen, was dazu führt, dass der Eiter nicht abfließen kann und der Druckschmerz immer stärker wird, kommt es zu einem kleinen Eingriff, bei dem der Augenarzt die entzündete Stelle mit einem kleinen Schnitt öffnet. In jedem Fall sollte die Entzündung nie selbst ohne ärztlichen Rat behandelt werden. Der Selbstversuch, die entzündete Stelle aufzuschneiden kann die Infektion verschlimmern und die Heilung verlangsamen oder ganz verhindern. Sollte der Patient zudem Kontaktlinsen tragen, sollte auf diese verzichtet werden, bis die Entzündung abgeklungen ist.


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