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Grauer Star

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Grauer Star wird auch Katarakt genannt und gehört zu den am häufigst auftretenden Augenkrankheiten. Es handelt sich hierbei um eine Trübung der Augenlinsen, weshalb es zu Einschränkungen der Sehfähigkeit kommt. Auch wenn der graue Star in jedem Alter auftreten kann, sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr am meisten betroffen. Grund für das Auftreten der Krankheit im höheren Alter ist die zunehmende Verhärtung und abnehmende Elastizität der Augenlinse. In manchen Fällen kann sich grauer Star allerdings schon bei Jugendlichen oder sogar Kindern und Babys entwickeln. Der Name "Grauer Star" setzt sich aus dem starren Blick der Patienten, sofern die Krankheit nicht behandelt wird, und der Graufärbung der Pupille zusammen. Es gibt drei Arten des grauen Stares: der erbliche graue Star, grauer Star durch äußere und innere Einflüsse und angeborener grauer Star.

Ursachen
Die genaue Ursache des grauen Stares ist bisher noch unklar. Allerdings gibt es ein paar Faktoren, die das Ausbrechen der Krankheit begünstigen können. Darunter fallen Krankheiten wie Diabetes oder eine erblich bedingte Veranlagung zum grauen Star. Tritt ein grauer Star auf, verändern sich die Strukturproteine der Augenlinsen, was schlussendlich zu einer Trübung der Linse führt. Der Betroffene sieht daher nicht mehr klar und scharf sondern eher als hätte er einen Schleier vor Augen. Dieser "Schleier" entsteht durch das auftreffende Licht, was bei einem grauen star nicht mehr ungehindert durchdringt. Außerdem wird das Licht gestreut, weshalb der betroffene nur noch unscharfe Bilder wahrnehmen kann. Die Entwicklung der Krankheit ist langwierig und nicht selten dauert der Verlauf über Jahre oder sogar Jahrzehnte. Je nach Art der Krankheit, sind die Auslöser verschieden. Ist der graue star erblich bedingt, liegt dies meist an angeborenen Fehlbildungen der Augen oder an Stoffwechselstörungen. Grauer Star kann auch durch innere und äußere Einflüsse ausgelöst werden. Hier spielen UV-Licht, Alkoholkonsum, Zigaretten und vor allem Verletzungen oder Erkrankungen am Auge eine Rolle. Weitere Einflüsse sind Stoffwechselstörungen, Nährstoffmangel oder gewisse Medikamente wie etwa Kortison. Kommt es zu einem angeborenen grauen Star, liegt dies oft an Komplikationen in der Schwangerschaft. Auslöser für einen angeborenen grauen Star sind vor allem Infektionen wie Röteln oder Mumps während Schwangerschaften.

Symptome
Ist ein grauer Star ausgebrochen, sieht der Betroffene unscharf und nur noch wenige Kontraste und Farben. Die Augen reagieren zudem empfindlich bei Lichteinfall. Auch kann es passieren, dass Betroffene plötzlich doppelt sehen. Im späterem Verlauf der Krankheit kann die Sehfähigkeit sehr stark beeinträchtigt sein. Nicht selten kommt es vor, dass Betroffene Probleme bei dem räumlichen sehen wahrnehmen. Die Symptome erschweren das Sehen vor allem in der Dämmerung und Dunkelheit. Wann und wie die Symptome auftauchen hängt vom Stadium und der Art der Krankheit ab. Ist die Krankheit zu weit fortgeschritten, ist das betroffene Auge bereits erblindet.

Die stadien des grauen Stars werden in verschiedenen Kategorien aufgeteilt: Die Krankheit fängt mit einer beginnenden Linsentrübung an. Hierbei ist die Sehschärfe noch nicht beeinträchtigt. Das nächste Stadium ist die fortgeschrittene Linsentrübung. Hier wird oft schon eine Operation empfohlen. Eine notwendige Operation kommt bei dem reifen grauen star in Frage. Bei diesem Stadium ist die Linse stark getrübt. Das letzte Stadium ist der überreife graue Star. Die Linse ist aufgequollen und vergrößert sich durch die Verflüssigung stetig. In diesem Fall besteht die Gefahr eines grünen Stars, weshalb eine Operation unabdingbar ist.

Diagnose
Zunächst wird von einem Augenarzt die Sehschärfe überprüft. Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit ist die Untersuchung der Augen an einem Spaltlampenmikroskop. Um eine Krankheit der Augen rechtzeitig zu erkennen, wird geraten, ab einem Alter von etwa 40 Jahren regelmäßig, etwa alle zwei Jahre, eine Augenuntersuchung durchführen zu lassen. Während der Untersuchung wird vor allem auf die Hornhaut geachtet. Sie ist transparent und bricht das einfallende Licht. Hier können bereits erste Probleme auftreten, wie etwa eine ungleichmäßige Krümmung. Weitere Untersuchungen machen es möglich auch die hinteren Bereiche, wie Sehnerv und Gefäße, zu überprüfen. Ist der graue Star bereits weit fortgeschritten und die Augenlinse daher getrübt, wird eine Ultraschalluntersuchung notwendig. Um dennoch die Sehschärfe feststellen zu können, benutzt der Augenarzt spezielle Instrumente, darunter ein Retinometer. Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit ist die Optische Kohärenztomografie. In diesem Verfahren wird das Laserlicht auf die betroffenen Stellen im Auge gerichtet. Je nach Reflektion entstehen gewisse Schnittbilder, die das Feststellen der Dicke des Gewebes möglich machen.

Behandlung
Grauer Star kann nicht mit Medikamenten behandelt werden. Wurde die Krankheit früh erkannt, reichen spezielle Brillengläser aus. Um aber die Sehfähigkeit langfristig wiederherzustellen, ist eine Operation notwendig. Während einer Operation wird die betroffene Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Für diesen Eingriff reicht oft schon eine örtliche Betäubung, mithilfe von Augentropfen, aus. Kommt es zu einer Operation, ist eine Nachbehandlung wichtig. Zunächst bleibt das operierte Auge einen Tag lang mit einem Verband bedeckt. Da der Eingriff in der Regel ambulant geschieht, darf der Patient nach der Behandlung zurück nach Hause. Dies sollte allerdings in Begleitung geschehen. Befindet sich der Patient in einer speziellen Klinik, muss er häufig zwei bis drei Tage dort bleiben. Am wichtigsten ist es etwa einen Monat lang entzündungshemmende Augentropfen einzunehmen. Häufigkeit und Art der Anwendung wird mit dem behandelnden Arzt abgeklärt. Während dieser Zeit wird das operierte Auge regelmäßig untersucht, wobei der Arzt auch den Augeninnendruck kontrolliert. Das Auge muss etwa zwei bis drei Monate verheilen, bei älteren Patienten kann diese Phase länger dauern. Sind beide Augen betroffen, wird oft einige Tage bishin zu einem Monat gewartet, bis das zweite Auge ebenfalls operiert wird. Trägt der Patient eine Brille, müssen die Gläser oft neu angepasst werden. Dies geschieht häufig aber erst dann, wenn das Auge oder die Augen verheilt und sich die Sehfähigkeiten stabilisiert haben. In der Regel hält die neue Kunstlinse für immer. Stört die neue Linse allerdings oder treten andere Probleme auf, kann die Linse ausgetauscht werden. Probleme tauchen heutzutage jedoch nur noch selten auf. Ein höheres Risiko an Komplikationen ist aber dann möglich, wenn Patienten bereits vorher am grünen Star erkrankt sind. Bevor eine Operation durchgeführt wird, sollte abgeklärt werden, ob die Kosten übernommen werden oder aber der Patient die Behandlung bezahlen muss. Denn es ist unklar wann und wie viel die Kasse bei einer Operation übernimmt.

Nach der Behandlung ist ein Nachstar möglich. Dies bedeutet, dass sich der restliche Bereich trüben kann. Ist dies der Fall, dauert es Monate bis Jahre, bis eine erneute Sehverschlechterung deutlich wird. Betroffenen kann aber auch hier wieder mittels eines kleinen Eingriffs geholfen werden. Die betroffene Stelle wird mit einem zielgenauen Lasereingriff beleuchtet, bis das Licht wieder ungehindert durchtreten kann.


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