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Japanische Enzephalitis

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Bei der japanischen Enzephalitis handelt es sich um eine Virusinfektion, die durch Stechmücken übertragen wird. Auch wenn der Name es vermuten lässt, kommt diese Krankheit auch noch in vielen anderen Ländern vor, Vor allem in verschiedenen Gebieten Asiens. Ähnlich wie gewisse andere Viren, wie unter anderem das Gelbfieber-Virus, kommt das JEV (Japan-Enzephalitis-Virus) hauptsächlich bei Schweinen und Vögeln, die in der freien Natur leben, vor. Saugen die Mücken das Blut dieser Tiere auf, können sie die Erreger auf andere Lebewesen übertragen. In der Regel kommt es nach der Infektion aber zu keinem erhöhten Anstieg der Viren im Blut, weshalb die Mücken auch nicht zwangsweise automatisch mehr Erreger aufnehmen, wenn sie von Lebewesen das Blut saugen. Die japanische Enzephalitis kann in jedem Alter ausbrechen, jedoch sind Kinder und ältere Menschen häufiger betroffen. Nach einmaliger Erkrankung entwickelt der Körper eine Resistenz gegen die Erreger, sodass eine erneute Erkrankung in der Regel nicht mehr vorkommen kann und der Körper eine Immunität entwickelt. Ist beispielsweise eine Reise in ein Risikogebiete geplant, gibt es mittlerweile spezielle Impfungen die vorbeugend verabreicht werden können. Zusätzlich können vorbeugende Maßnahmen während des Aufenthaltes in einem Risikogebiet vorgenommen werden. Kleidung, die den Körper bedeckt und Moskitonetze während des Schlafens, halten die Mücken fern und das Risiko, gestochen zu werden, sinkt.

Zwar können die Viren in einigen Ländern nachgewiesen werden, in Europa kommt die japanische Enzephalitis jedoch nicht vor. Aus diesem Grund muss auch nur dann der Krankheit vorgebeugt werden, sollte eine Reise in ein Risikogebiet bevorstehen. Das Risiko, sich während der Reise zu infizieren ist dennoch gering, jedoch sollte eine mögliche Infektion trotzdem nicht unterschätzt werden. Vor allem wenn die Reise länger dauert und ländlichere Gebiete bereist werden, sollte über eine Impfung nachgedacht werden.

Ursachen
Die Hauptursache der japanischen Enzephalitis ist das Japan-Enzephalitis-Virus, kurz JEV. Es gehört zu den Flaviviren und befällt überwiegend Schweine und Vögel. Aber auch andere Tiere können die Erreger in sich tragen. Die Viren vermehren sich rasch im Körper der Tiere, allerdings sind sie im Blut kaum zu finden. Steckt sich ein Mensch mit dem Virus an, wurde er wahrscheinlich von einer Mücke gestochen, die die Erreger in sich trägt. Meist ist die Reisfeldmücke der hauptsächliche Überträger der Krankheit. Wurde ein Mensch gestochen, steigt auch hier die Anzahl der Erreger im Blut kaum an. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist daher so gut wie unmöglich. Infiziert sich eine schwangere Frau mit dem Erreger, kann die Krankheit auf das ungeborene Kind übertragen werden und zu einer Fehlgeburt führen. Wie die Krankheit allgemein verläuft und wie die Prognose ist, hängt stark vom Alter des Erkrankten ab. Die Sterberate bei einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf ist hoch, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung gering.

Symptome
Die Krankheit bricht ungefähr 1 bis 2 Wochen nach der Ansteckung aus. In den meisten Fällen verursacht sie jedoch nur schwache oder gar keine Beschwerden, weshalb die japanische Enzephalitis oft auch unbemerkt bleibt. Verläuft die Krankheit jedoch schwerwiegend, kann im schlimmsten Fall eine Gehirnentzündung entstehen, die schwerwiegende Folgen des Nervensystems oder den Tod mit sich bringt. Die Erreger können bis in das zentrale Nervensystem und in das Gehirn wandern und sich dort stark vermehren und ausbreiten. In den meisten Fällen bleiben die Infektionen jedoch harmlos. Entstehen Symptome, verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Erkrankten sehr schnell. In manchen Fällen können die Symptome ohne Behandlung zum Tod führen. Ist die Behandlung erfolgreich können dennoch dauerhafte Nervenschäden entstehen. Zu Beginn der Krankheit entstehen Beschwerden, die einer Grippe ähnlich sind. Erkrankte leiden unter Fieber und Kopfschmerzen. Breiten sich die Erreger im Gehirn aus und verursachen eine Hirnhautentzündung, können zusätzlich Nacken- und Muskelschmerzen, ein steifer Nacken, Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche, Übelkeit und allgemeine Abgeschlagenheit auftreten. Im Verlauf kann eine Gehirnentzündung entstehen. Symptome sind hierbei Störungen des Bewusstseins, Verwirrtheit und ein verändertes Verhalten. Der Betroffene leidet zudem unter gestörten Reflexen, seine Muskeln zittern und es kann zu Krampfanfällen kommen. Im Verlauf treten zusätzlich Muskellähmungen auf und der Betroffene kann ins Koma fallen. Treten diese Symptome auf, verschlechtern sie sich innerhalb der ersten drei Tage nachdem die Krankheit ausgebrochen ist. Nach ungefähr einer Woche lässt das Fieber wieder nach.

Diagnose
Vor allem wenn Betroffene zuvor in Risikogebieten gereist waren und im Anschluss erkrankt sind, kann eine japanische Enzephalitis in Frage kommen. Vor allem dann, wenn es zudem zu einer Hirnhautentzündung oder Gehirnentzündung kommt. Um die Krankheit zu diagnostizieren, können die Erreger anhand einer Blut- oder Hirnwasseruntersuchung nachgewiesen werden. Dieser direkte Nachweis ist jedoch nur dann möglich, wenn der Patient sich grade im Stadium der Krankheit befindet, da ansonsten nicht mehr genügend Erreger nachweisbar wären. Liegt die Erkrankung schon einige Tage vor, können Blutuntersuchungen vorgenommen werden, die gewisse Antikörper im Blut nachweisen, die das eigentliche Virus abwehren und bekämpfen sollen.

Behandlung
Die japanische Enzephalitis kann nicht direkt behandelt werden, da es bisher keine Wirkstoffe gegen die Erreger gibt. Lediglich die Symptome können behandelt werden. Wichtig ist zudem, dass der Patient während der Krankheitsphase Bettruhe einhält. Zusätzlich können Schmerzmittel und Beruhigungsmittel eingenommen werden. Verläuft die Krankheit schwerwiegend, kann es sein, dass der Patient im Krankenhaus überwacht werden muss, da es zu einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung kommen kann. Kommt es zu Komplikationen, kann in diesem Fall rechtzeitig eingegriffen und behandelt werden. In den meisten Fällen löst die japanische Enzephalitis jedoch keine Beschwerden aus und eine Behandlung ist nicht zwingend notwendig. Sollten jedoch Symptome auftreten, sollte im Zweifelsfall immer ein Arzt aufgesucht werden. Erkranken Kinder oder ältere Menschen an der japanischen Enzephalitis, sollte immer rechtzeitig gehandelt werden, denn hier ist das Risiko eines schwerwiegenden Krankheitsverlaufs besonders hoch. Ist die Krankheit nach einem schweren Verlauf überstanden, sind in manchen Fällen langfristige Nervenschäden entstanden. Dazu gehören unter anderem Lähmungen oder krampfartige Anfälle. Die Krankheit kann auch psychische Folgen haben.


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