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Kieferfehlstellung

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Fachsprachlich wird die Kieferfehlstellung Dysgnathie genannt. Bei sehr vielen Menschen kommt es vor, dass die Zähne im Gebiss nicht perfekt gerade sitzen. Jedoch ist eine leichte Zahn- oder Kieferfehlstellung nicht zwingend zu behandeln. Eine Behandlung ist aber dann sinnvoll und ratsam, wenn es durch die Fehlstellung der Zähne verhäuft zu Problemen und Schäden der Zähne und des Zahnfleisches kommt. Auch wenn der Betroffene beim Sprechen oder bei der Nahrungsaufnahme eingeschränkt ist, sollte die Fehlstellung des Gebisses behandelt werden. Eine Behandlung ist auch dann möglich, wenn es zu starken Einschränkungen der Ästhetik kommt und sich der Betroffene dadurch nicht mehr wohl fühlt und an Lebensqualität verliert. Das Wachstum des Unterkiefers unterscheidet sich von dem des Oberkiefers. Ist das Risiko einer Kieferfehlstellung vorhanden, kann ihr durch frühzeitige und regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei einem Zahnarzt vorgebeugt werden. Die Zahn- bzw. Kieferfehlstellung kann bereits im Kindesalter beginnen. Je nachdem wie schwerwiegend sie ausgeprägt ist, beginnt die Behandlung ebenfalls schon im frühen Kindesalter. Zahnfehlstellungen können aber auch im Erwachsenenalter auftreten, vor allem dann, wenn die Weisheitszähne herauskommen.

Einer erblich bedingten Kieferfehlstellung kann nicht vorgebeugt werden. Sind jedoch äußere Einflüsse dafür verantwortlich, wie etwa das nächtliche Zähneknirschen oder das Daumenlutschen, kann einer Fehlstellung vorgebeugt werden, indem diese Gewohnheiten so gut es geht vermieden werden. Allgemein ist die richtige Zahnhyigene wichtig, auch um Entzündungen und Schäden an den Zähnen vorzubeugen. Kinder sollten zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, vor allem dann, wenn sie die Milchzähne verlieren. In diesem Zeitraum können besonders häufig Zahn- und Kieferfehlstellungen entstehen.

Ursachen
Eine Kiefer- und/oder Zahnfehlstellung kann verschiedene Ursachen haben. Die Fehlstellung kann unter anderem erblich bedingt sein oder durch äußere Einflüsse entstehen. Oft ist es so, dass sich die Form des Unterkiefers durch erbliche Einflüsse verändert. Im Oberkiefer sind es wiederum äußere Einflüsse, die für eine Verformung sorgen können. Dazu gehören zum Beispiel das Daumenlutschen, Zähneknirschen oder die Atmung. Zähne können außerdem eine Fehlstellung einnehmen, wenn im Gebiss zu wenig Platz für die Zähne vorhanden ist. Schon anhand der Stellung der Milchzähne bei Kindern kann vermutet werden, wie weitere Zähne wachsen werden und sie genug bzw. zu wenig Platz im Mundraum haben.

Symptome
Die Symptome werden vor allem während der Nahrungsaufnahme deutlich. Für ein problemloses Kauen sollten alle Zähne gleichmäßig angeordnet sein. Ist eine Fehlstellung vorhanden können hierbei starke Probleme auftauchen. Sitzen die Zähne schief und bilden zu große Lücken, kann sich dort mehr Belag bilden. Oft kann es auch zu Einschränkungen der Zahnhygiene kommen, da durch die Zahn- oder Kieferfehlstellung ggf. manche Bereiche im Mund nicht ideal mit der Zahnbürste zu erreichen sind. Aber nicht nur im Mundraum können Beschwerden entstehen. Betroffene leiden durch die Fehlstellung häufig unter Muskelverspannungen, die bis in die Schultern und in den Nacken gehen können. Es kann zu starken Kopf- und Kieferschmerzen kommen. Je nachdem wie sich die Fehlstellung ausprägt, können zudem Sprachstörungen auftreten. Viele Betroffene haben vor allem bei der Aussprache der S-Laute Probleme, was zu einem Lispeln führt. Im Normalfall findet die Atmung hauptsächlich durch die Nase statt. Durch eine Kieferfehlstellung kann es jedoch dazu kommen, dass der Mund nicht mehr richtig geschlossen werden kann. Dies hat die Folge, dass die Atmung häufiger durch den Mund stattfindet, was das Infektionsrisiko erhöhen kann.

Diagnose
Die Untersuchung findet in der Regel bei einem Zahnarzt oder Kieferorthopäden statt. Während der Untersuchung werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie etwa die Größe der Zähne, bereits vorhandene Schäden am Gebiss und die Kieferform und Kieferposition während des Zubeißens. Für den behandelnden Arzt sind einige Auffälligkeiten bereits mit dem bloßen Auge erkennbar, darunter zum Beispiel ein Zahndurchbruch oder eine Fehlstellung. Treten Symptome wie Sprach- oder Atmungsstörungen auf, sollte der Patient diese dem Arzt unbedingt schildern. Im weiteren Verlauf werden häufig auch Röntgenaufnahmen des Gebisses angefertigt. Je nach Schweregrad der Fehlstellung und der Beschwerden, kann der Arzt die Behandlung anpassen. Ist die Fehlstellung nur leicht ausgeprägt, ist eine leichte Behandlung bei einem Zahnarzt oft ausreichend. Ist die Fehlstellung schwerwiegender wird der Patient häufig an einem Kieferorthopäden überwiesen.

Behandlung
Für eine erfolgreiche Behandlung der Zahn- und/oder Kieferfehlstellung ist die konsequente Einhaltung der verschiedenen Behandlungsmethoden und Abläufe sowie die Dauer der Therapie notwendig. Ist die Fehlstellung bereits im Kindesalter entstanden, sollte eine Behandlung erst dann erfolgen, wenn der Kieferknochen vollständig ausgewachsen ist und alle Milchzähne bereits draußen sind. In der Regel ist dies zwischen dem zehnten und dreizehnten Lebensjahr der Fall. Ist die Kieferfehlstellung jedoch besonders stark ausgeprägt, muss eine Behandlung ggf. bereits im frühen Kindesalter erfolgen. Bei betroffenen Kindern reichen oft schon einfache Methoden aus, um der Fehlstellung entgegen zu wirken. Dazu gehört unter anderem ein Muskeltraining des Gesichts. Bei Erwachsenen kann die Kieferform allerdings nicht mehr durch solche Methoden verändert werden. Bei ihnen konzentriert sich die Behandlung hauptsächlich auf die Stellung der Zähne. Häufig wird eine Therapie mit verschiedenen Zahnspangen durchgeführt. Eine lose Zahnspange sollte mehrere Stunden, im Idealfall jedoch 24 Stunden, am Tag und während des Schlafens in der Nacht getragen werden. Diese Zahnspangen sorgen dafür, dass sich der Unterkiefer während des Zubeißens dem Oberkiefer korrekt anpasst. So kann der Kiefer mithilfe der Zahnspange unter anderem gedehnt und die Zähne in eine richtige Position gebracht werden. Die Zahnspange sollte jedoch während des Essens und während den sportlichen Aktivitäten herausgenommen werden. Um Entzündungen oder Folgen vorzubeugen ist die richtige Pflege der Zahnspange wichtig. Während sie nicht getragen wird, sollte die Zahnspange in eine, für sie vorgesehene Dose aufbewahrt werden. Dies dient vor allem auch dazu, dass die Zahnspange nicht beschädigt wird. Die Zahnspange sollte jeden Tag mit einer Zahnbürste und Zahnpasta gesäubert werden. Alle zwei Wochen kann die Zahnspange zusätzlich mit speziellen Brausetabletten, die auch für das Säubern von Prothesen eingesetzt werden, zusätzlich desinfiziert und gereinigt werden. Wird die Zahnspange getragen, fällt dem Patienten das Sprechen eventuell schwerer. Mit einigen Übungen kann die Aussprache mit einer Zahnspange jedoch erlernt werden. Für eine erfolgreiche Therapie sind zusätzliche und regelmäßige Kontrollen beim behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden ratsam. Zudem sollte es vermieden werden die Zahnspange über einen längeren Zeitraum nicht zu tragen. Bei zu langer Unterbrechung können sich die Zähne und der Kiefer erneut verformen. Wurde die Zahnspange länger nicht getragen, kann es vorkommen, dass sie nicht mehr ideal sitzt. Es ist wichtig die Zahnspange nicht mit Gewalt einzusetzen. Wenn sie nicht mehr passt, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden.


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