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Lippenherpes

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Lippenherpes oder fachsprachlich auch Herpes labialis, sind kleine Bläschen auf der Lippe, die starke Schmerzen verursachen können. Lippenherpes gilt als eine Vireninfektion und wird im oder am Mundbereich oft auch als Fieberblasen bezeichnet. An den Lippen ist diese Infektion am häufigsten, wobei sie auch an Fingernägeln, Augen oder am Gesäß entstehen kann. Der Auslöser für den Infekt ist häufig das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV Typ 1). Die meisten Menschen, rund 90 Prozent, besitzen im Blut bereits Antikörper gegen dieses Virus. Die erste Infektion geschieht schon oft im Kindesalter, kann aber auch ein ganzes Leben lang gar nicht erst auftauchen. Doch bei etwa 30 Prozent der infizierten Personen kehrt der Infekt immer wieder zurück. Vor allem bei Menschen mit einem schwachen oder eingeschränkten Immunsystem, kann das Virus schneller ausbrechen.

Gegen Lippenherpes kann ein Mensch nicht auf Dauer immun werden, da sich das Virus in den Nervenzellen des Rückenmarks festsetzt und dort langfristig verharren kann. Ein verwandtes Virus ist das Herpes-somplex Virus-Typ 2, was meistens im Genitalbereich auftaucht. Allerdings kann dieses Virus durch Kontakt mit den Genitalien und Verschleppung auch im Mund- und Lippenbereich einen Infekt auslösen.

Ursachen
Übertragen wird das Virus durch Speichel und Hautkontakt, wie zum Beispiel bei Husten, Niesen, Küssen oder Geschlechtsverkehr. Es handelt sich also um eine Tröpfchen- und Schmierinfektion. Die Infektion taucht am häufigsten an den Lippen auf, da die Haut im Mundbereich besonders empfindlich und anfällig ist. So kann das ruhende Virus schon bei kleineren Einschränkungen des Immunsystems erneut ausbrechen, wie etwa bei Fieber, Stress oder hormonbedingten Veränderungen, beispielsweise bei der Menstruation oder bei einer Schwangerschaft. Zwischen der Infektion und dem ersten Ausbrechen der Krankheit können viele Jahre vergehen.

Symptome
Die Symptome fangen mit einem Brennen oder Kribbeln an der betroffenen Stelle an, noch bevor die Bläschen auftauchen. Diese Symptome können bis zu einem Tag anhalten. Auch die Lymphknoten können anschwellen. Die ersten Anzeichen für die Krankheit können aber auch völlig ausbleiben, weshalb der Patient erst den Lippenherpes bemerkt, wenn die Bläschen ausgebrochen sind. Bilden sich die ersten Bläschen, füllen sich diese sehr schnell mit einer klaren Flüssigkeit. Nach ein paar Tagen platzen die Bläschen auf. Danach verbleibt an der Lippe eine Wunde, die aber schnell verkrustet und nach etwa eine Woche bis zwei Wochen vollständig verheilt ist. Bis die Wunde verkrustet, können andere Personen durch Kontakt infiziert werden. Manche Erkrankte fühlen sich allgemein krank und schwach. Der Infekt kann sich bis zu den Wangen, dem Naseneingang, den Ohrläppchen und den Augen ausbreiten. Lippenherpes kann sich zudem auch bis zu einer Mundfäule weiter entwickeln. Dies äußert sich durch Fieber und Bläschen im Mundbereich, die auch starke Schmerzen verursachen können. Wird dieser Infekt nicht behandelt, kann er sich so stark verschlechtern, dass keine Nahrungsaufnahme mehr möglich ist. In diesem Fall sollte dringend ein Krankenhaus aufgesucht werden.

In der Regel ist Lippenherpes leicht zu behandeln und ungefährlich. Doch für manche Patienten, vor allem welche mit einem sehr schwachen Immunsystem, kann dieser Infekt auch lebensbedrohlich werden. Im späteren Verlauf kann der Infekt eine Lungenentzündung auslösen. Auch das Gehirn kann vom Infekt betroffen sein. Dies geschieht jedoch selten. Die Gefahr bei Menschen mit Neurodermitis ist allerdings höher, da sich die Infektion auf große Stellen des Körpers ausbreiten kann. Werden die Bläschen aufgekratzt, kann die Wunde mit Bakterien in Kontakt treten, was eine eitrige Wundinfektion hervorruft.

Diagnose
Oft erkennt der Arzt direkt Lippenherpes. Dazu hilft auch die Befragung des Patienten. Ist die Diagnose danach noch unklar, kann auch die Flüssigkeit der Bläschen untersucht werden. Ein Abstrich der Haut und Schleimhäute ist ebenfalls sinnvoll. Patienten sollten den Hausarzt oder einen Hautarzt aufsuchen. Haben schwangere Frauen zudem Beschwerden im Genitalbereich, ist der Besuch bei einem Frauenarzt ratsam.

Behandlung
Treten bei dem Betroffenen die ersten Anzeichen, wie Brennen oder Jucken auf, noch bevor die Bläschen auftauchen, sollten schon erste Maßnahmen getroffen werden. Darunter fallen antivirale Mittel in Gel- oder Creme-Form. Entstehen die Bläschen trotzdem, können nur noch die Symptome gelindert und der Heilungsprozess beschleunigt werden. Medikamente können die Vermehrung der Viren verringern. Besteht die Gefahr, dass sich die Infektion ausbreitet, wird eine Therapie in Form von Tabletten oder Säften empfohlen.

Eine Schutzimpfung ist bisher noch nicht möglich. Personen können allerdings vorbeugen indem sie die Übertragung der Viren vermeiden. Das bedeutet, dass Gegenstände nicht zusammen benutzt werden sollten - wie etwa aus dem selben Glas trinken oder den selben Lippenstift benutzen. Zudem sollten Erkrankte die Wunde nicht berühren oder gar aufkratzen, da sie sonst die Viren über ihre Finger verbreiten können. Daher sollten auch regelmäßig die Hände gewaschen werden.


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