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Nickelallergie

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Nickel gehört zu den Metallen und ist eines der wichtigsten Spurenelemente für den menschlichen KÖrper. Heute wird Nickel vor allem für Schmuck, Münzen, Batterien und andere Gegenstände verwendet. Auch in Lebensmitteln kann Nickel enthalten sein. Kommt die Haut mit nickelhaltigen Gegenständen in Kontakt, und ist diese mit Schweiß bedeckt, sorgt er dafür, dass sich Ionen aus dem Nickel lösen. Die Ionen dringen in die Haut ein. Besteht bei einem Menschen eine Nickelallergie, sorgt dieser Kontakt für eine allergische Reaktion und das menschliche Abwehrsystem schaltet sich ein. Die Zellen des Abwehrsystems sehen das Nickel als schädlich an und wollen es bekämpfen. Es kommt zu einer Abwehrreaktion und die typischen Symptome einer Nickelallergie tauchen auf.

Nickel steckt in vielen Lebensmitteln und auch in Zigaretten. Menschen, die sich für eine nickelfreie bzw. nickelarme Diät entscheiden, sollten dies zuvor dem behandelnden Arzt mitteilen, denn es muss eine gesamte Ernährungsumstellung stattfinden. Die Diät sollte also nur nach Absprache mit dem Arzt durchgeführt werden. Für eine gewisse Zeit muss sich der Patient genauestens an die Diät halten. Nach ungefähr zwei bis drei Monaten führt der Arzt eine Untersuchung durch, ob bereits Besserungen erkennbar sind. Nach dieser Phase wird allmählich wieder nickelhaltige Nahrung vom Patienten aufgenommen. Dabei wird genau beobachtet, welche Lebensmittel eine allergische Reaktion auslösen und welche Mengen dazu benötigt werden. Welche Lebensmittel für die Diät geeignet sind, kann mit dem Arzt besprochen werden. Schon während der Lebensmittelzubereitung oder des Kochens kann Nickel in das Essen gelangen. Geschirr, welches aus Edelstahl oder rostfreiem Stahl besteht kann ebenfalls Nickel freisetzen. Geeigneter ist daher Geschirr aus Porzellan oder Glas.

In Deutschland kommt die Nickelallergie sehr verhäuft vor, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Bisher ist die Zahl an Allergikern insgesamt jedoch gesunken, da mittlerweile Verordnungen bestehen, die den Nickelanteil in Gegenständen kontrolliert begrenzen sollen.

Ursachen
Typisch für Allergien ist die Abwehrreaktion des menschlichen Körpers. Bei einer Nickelallergie wird das Nickel vom Immunsystem als gefährlich eingestuft, worauf der Körper mit Abwehrzellen reagiert. An sich sind die Ionen des Nickels zu klein um vom Abwehrsystem gefunden zu werden. Oft verbinden sich die Ionen allerdings mit Eiweißen, was wiederum bestimmte Abwehrzellen der Haut in Bewegung setzt. Anschließend werden Botenstoffe freigesetzt, die eine typische allergische Reaktion auslösen. Bei einer Nickelallergie reichen schon kleinste Mengen an Nickel aus um eine allergische Reaktion hervorzurufen. Auch wenn Nickel lebensnotwendig für Menschen ist, da es für bestimmte Enzyme gebraucht wird, kann es in hohen Mengen schädlich sein.

Symptome
Da die Nickelallergie zu den sogenannten Kontaktallergien gehört, können die Symptome bereits auftreten, wenn nickelhaltige Gegenstände die Haut berühren. Die ersten Anzeichen können sich einige Stunden oder gar einen Tag bis mehrere Tage später nach dieser Berührung zeigen. Die Hautstellen, die mit dem Nickel in Kontakt kamen, verfärben sich nach kurzer Zeit rötlich und fangen an zu nässen. Außerdem tritt kurz darauf ein starker Juckreiz auf. Die betroffenen Hautstellen bilden kleine Bläschen und Knötchen. In der Regel bilden sich diese Symptome von allein wieder zurück, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass die Haut nicht wiederholt mit nickelhaltigen Gegenständen in Berührung kommt.

Da die Nickelallergie unter anderem Juckreiz auslöst, bleibt es nicht aus, dass die juckenden Hautstellen häufig aufgekratzt werden. Dies kann jedoch eine Infektion begünstigen. Außerdem kann die gereizte Haut nicht so schnell abheilen. Nicht immer werden Symptome durch direkten Hautkontakt ausgelöst. Werden größere Mengen Nickel über Nahrungsmittel aufgenommen, kann auch dies die Allergie begünstigen und Ekzeme auf der Haut hervorrufen. In manchen Fällen sind auch die Schleimhäute im Mund betroffen.

Steht die Haut regelmäßig oder wiederholt mit nickelhaltigem Material in Verbindung, können dauerhafte und chronische Hautveränderungen, wie beispielsweise Ekzeme, auftreten. Die betroffenen Hautbereiche werden schuppig, rissig und verdicken sich teilweise. Im Verlauf kann sich die Haut auch verhornen und sich schneller entzünden.

Diagnose
Vermutet man eine Nickelallergie, sollte nicht gezögert werden den Hausarzt aufzusuchen. Nach einem Gespräch wird er den Patienten an einen Spezialisten überweisen. Bevor eine körperliche Untersuchung durchgeführt wird, befragt der Arzt den Patienten über mögliche Symptome und die gesamte Krankengeschichte. Wichtig für den Arzt ist es zu wissen, wann die Hautveränderungen aufgetreten sind und in welchen Bereichen. Nach dem Gespräch findet eine körperliche Untersuchung statt, bei der der Arzt die betroffenen Hautstellen genauer betrachtet. Um eine Nickelallergie nachzuweisen, wird ein sogenannter Epikutantest durchgeführt, wobei ein Pflaster mit nickelhaltigen Stoffen auf die Haut des Rückens geklebt wird. Oft werden auch Pflaster mit anderen Stoffen aufgeklebt, die ebenfalls für eine andere mögliche Allergie Aufschluss bieten könnten. Nach spätestens zwei Tagen werden die Pflaster wieder entfernt. Der Arzt untersucht die betroffenen Hautstellen auf mögliche Veränderungen. Traten allergische Reaktionen genau da auf, wo das nickelhaltige Pflaster zuvor klebte, spricht dies für eine Nickelallergie. Mögliche Blutuntersuchungen sind für eine Diagnose eher unüblich und werden kaum oder gar nicht erst durchgeführt.

Behandlung
Um eine allergische Reaktion zu vermeiden, sollte der Kontakt mit nickelhaltigen Gegenständen komplett vermieden werden. Eine Nickelallergie ist nicht heilbar. Es gibt jedoch Hilfsmittel die den Alltag erleichtern können. Beispielsweise hilft eine passende Hautpflege mit Cremes und Salben, die die natürliche Barriere der Haut stärken. So können kleine Verletzungen, wie etwa Risse, verhindert werden. Kommt es zu Entzündungen der Haut, können entzündungshemmende Salben benutzt werden. Diese Salben beinhalten oft Kortison.

Sollte die Nickelallergie zu schwerwiegend sein, werden gegebenenfalls Kortisontabletten vom behandelnden Arzt verschrieben. Wenn die Entzündungen zu stark sind, können auch Antibiotika verabreicht werden.

Es gibt unterschiedliche Maßnahmen, mit denen man einer allergischen Reaktion vorbeugen kann. Es gibt zum Beispiel einen Schutzlack, der auf nickelhaltige Dinge aufgetragen werden kann, wie etwa Gürtelschnallen. Auf nickelhaltigen Schmuck sollte jedoch generell verzichtet werden. Werden die Beschwerden nach der Nahrungsaufnahme schlimmer, kann es helfen, wenn Lebensmittel mit nur wenig Nickel verzehrt werden. Dazu sollte jedoch zuvor der behandelnde Arzt befragt werden. Doch auch einfachere Maßnahmen können helfen. So sollte Leitungswasser zuvor für einen Moment aus dem Wasserhahn laufen, bevor es zum Kochen oder Trinken genutzt wird. Auch Kaffeemaschinen sollten eher nicht genutzt werden, da sie ebenfalls Nickel freisetzen können.


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