Startseite Krankheiten A-Z Artikel Impressum
Logo Lexikon alle Krankheiten A-Z

Krankheiten A-Z

Schädelhirntrauma

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Bei einem Schädelhirntrauma, umgangssprachlich auch Gehirnerschütterung oder Gehirnprellung, handelt es sich um eine Verletzung des Gehirns und des Schädelknochens. Diese Verletzungen sind Folgen einer äußeren Gewalteinwirkung auf den Kopf. Je nachdem wie schwerwiegend die Verletzungen sind, können die Symptome und mögliche Folgen unterschiedlich ausfallen. In den meisten Fällen sind die Auslöser eines Schädelhirntraumas ein Verkehrsunfall oder ein schwerer Sturz.

Es gibt drei verschiedene Schweregrade des Schädelhirntraumas, ein leichtes, ein mittelgradiges und ein schweres Schädelhirntrauma. Der Schweregrad der Verletzung richtet sich danach, wie lange der Betroffene bewusstlos ist, wie sich die Symptome entwickeln und ob langanhaltende Folgen entstehen. Zudem gibt es noch das offene und geschlossene Schädelhirntrauma. Bei einem offenen Schädelhirntrauma war die äußere Gewalteinwirkung auf den Kopf so stark, dass die Hirnhaut verletzt wurde und im schlimmeren Fall Hirnwasser austreten kann. Ein offenes Schädelhirntrauma ist daher lebensbedrohlich.

Ursachen
Die Hauptursache eines Schädelhirntraumas sind direkte Gewalteinwirkungen auf den Kopf. Dies geschieht, wenn der Kopf während eines Verkehrsunfalls mit großer Kraft auf das Lenkrad aufschlägt. Doch schon kleinere Unfälle können ausreichen um ein Schädelhirntrauma auszulösen. Schon der Sturz mit dem Fahrrad kann dies bewirken, wenn der Fahrradfahrer keinen Helm trägt und mit dem Kopf auf den Boden aufschlägt. Gewalteinwirkungen auf den Kopf können theoretisch überall passieren. Auch auf der Arbeit oder zu Hause kann es zu Unfällen kommen, bei denen der Kopf gefährdet ist. Häufig kommt es bei Gewaltverbrechen zu Schlägen auf den Kopf, die heftige Erschütterungen auslösen. Von einem Schädelhirntrauma ist dann die Rede, wenn die Gewaltinwirkung so stark sind, dass die Funktion des Gehirns unterbrochen wird. Dies kann auch nur einen kurzen Moment anhalten. Es gibt auch Unfälle oder andere Arten der Gewalteinwirkung, bei denen nur der Schädelknochen verletzt wird und das Gehirn verschont bleibt. In diesem Fall handelt es sich um eine Schädelprellung.

Symptome
Je nachdem wie schwerwiegend die Verletzungen am Kopf sind, können sich auch die Symptome unterschiedlich äußern. Zudem kommt es darauf an, welche Region des Gehirns betroffen ist. Erleidet eine betroffene Person ein Schädelhirntrauma, kann er das Bewusstsein verlieren. Ist die Gewalteinwirkung nicht so stark gewesen, kann das Bewusstsein auch bestehen bleiben. Weitere Symptome sind starke Kopfschmerzen, Schwindel und Probleme des Gleichgewichts. Häufig ist den Betroffenen übel und sie müssen sich übergeben. In manchen Fällen kommt es bei einem Schädelhirntrauma zu krampfartigen Anfällen. Oft leiden die Betroffenen unter einer kürzeren oder längeren Gedächtnisstörung. Äußere Symptome sind Verletzungen am Kopf, wie Platzwunden, Beulen oder Schürfwunden.

Bei einem leichten Schädelhirntrauma, auch bekannt als Gehirnerschütterung, kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit, verbunden mit Erbrechen. Bei einem leichten Schädelhirntrauma kann der Betroffene für eine Weile unter Benommenheit leiden oder für kurze Zeit auch das Bewusstsein verlieren. Oft kommt es zu einer kurzen Amnesie und der Betroffene weiß nicht was unmittelbar nach oder vor dem Unfall passierte. Diese Art der Amnesie heißt retrograde Amnesie und hält nicht länger als 24 Stunden an. Das mittelschwere Schädelhirntrauma äußert sich durch ähnliche Symptome. Die Bewusstlosigkeit hält oft nur länger an und der Betroffene wirkt bei Bewusstsein verwirrt. Der Gedächtnisverlust hält bei einem mittelschweren Schädelhirntrauma länger als 24 Stunden an. Zudem kann der Betroffene unter Lähmungen und Seh- bzw. Sprachstörungen leiden. Liegt ein schweres Schädelhirntrauma vor, hält die Bewusstlosigkeit langanhaltend an. Das Gehirn hat bei einem schweren Schädelhirntrauma starke Verletzungen, was bei dem Betroffenen epileptische Anfälle verursachen kann. Ein schweres Schädelhirntrauma kann tödlich enden. Handelt es sich um ein geschlossenes Schädelhirntrauma ist die Hirnhaut noch funktionsfähig und nicht verletzt. Liegt jedoch ein offenes Schädelhirntrauma vor, ist die Hirnhaut verletzt und das Hirnwasser kann austreten. Da das Gehirn in diesem Fall nicht mehr geschützt ist, können Infektionen leichter entstehen.

Ein Schädelhirntrauma kann verschiedene Folgen mit sich bringen. Liegt nur ein leichtes Schädelhirntrauma vor, leidet der Betroffene für wenige Tage an ein posttraumatisches Syndrom. Dabei handelt es sich um Schmerzen im Kopf und dem Nackenbereich. Immer wieder kommt es zu Übelkeit und Schwindel. Der Betroffene hat Konzentrationsschwierigkeit und wirkt gereizt. In der Regel verschwinden diese Beschwerden wieder vollständig. Selten halten sie für mehrere Wochen an. Sollten die Beschwerden nicht wieder verschwinden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Bei einem schweren Schädelhirntrauma kann es zu Schwellungen des Gehirns kommen. Das Gehirn drückt so gegen die unflexible Schädeldecke. Die Folge davon ist ein starker Druck im Gehirn und Schädel, da zu wenig Platz für das Gehirn übrig bleibt. Im schlimmsten Fall erliegt der Betroffene diesen Beschwerden. Nach dem schweren Schädelhirntrauma kann es zu anhaltenden Behinderungen oder epileptischen Anfällen kommen.

Diagnose
Wichtig für eine Diagnose ist die Befragung des Patienten oder die Befragung der Mitmenschen, die bei dem Unfall anwesend waren. Der Betroffene wird auf mögliche Verletzungen untersucht und auf seine motorischen Funktionen getestet. Wichtig ist zudem die Untersuchung des Bewusstseinszustandes. Dabei kontrolliert der Arzt die Atmung und den Kreislauf des Betroffenen. Je nach Ergebnis der Untersuchung, kann auch der Schweregrad des Schädelhirntraumas festgestellt werden. Der Schweregrad muss festgelegt werden, um eine hilfreiche Therapie zu beginnen. Für genauere Untersuchungen wird eine Computertomografie des Schädels angelegt. Mithilfe einer CT kann der Arzt die genauen Verletzungen und den Zustand des Gehirns begutachten. Sind bei dem Unfall Blutungen oder Brüche entstanden, können auch diese auf diesem Weg erkannt werden.

Behandlung
Während der Behandlung ist es wichtig möglichen Folgen vorzubeugen. Leidet der Verletzte an einem leichten Schädelhirntrauma, muss nicht zwangsweise ein Krankenhaus aufgesucht werden. Jedoch sollte unbedingt der Hausarzt informiert werden. Dieser entscheidet dann, wie weiterhin behandelt wird. Liegen verschiedene Symptome vor, können diese mit Medikamenten behandelt werden. Schmerzt der Nacken, können die Beschwerden mit wärmenden oder kältenden Mitteln gelindert werden.

Ernstzunehmender wird hingegen ein mittelschweres oder schweres Schädelhirntrauma. In den meisten Fällen wird nach dem Unfall direkt der Notarzt gerufen, der den Verletzten noch vor Ort untersucht und behandelt. Während der Verletzte in ein Krankenhaus geliefert wird, wird die Behandlung fortgesetzt. Ziel dabei ist die Stabilisierung der Atmung und des Blutdrucks. Bleiben die Werte instabil kann es zu langanhaltenden Gehirnschäden kommen. Im Krankenhaus finden im Anschluss weitere Untersuchungen und Behandlungen statt. Entstand ein zu großer Druck im Schädel, muss der Verletzte rasch operiert werden. In manchen Fällen können zum Schädelhirntrauma auch neurologische Beschwerden hinzukommen. In diesem Fall wird eine Rehabilitation verordnet, die im Anschluss der Behandlung stattfindet. Die Zeit der Rehabilitation und des Heilungsprozesses können über einige Jahre andauern.


Empfehlungen

Informationen über Kinderkrankheiten
Alle Tropenkrankheiten A-Z