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Feigwarzen

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Feigwarzen werden auch Genitalwarzen genannt. Fachsprachlich wird die Krankheit als Condylomata acuminata bezeichnet. Sie zählt zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten und wird durch die humanen Papillomaviren, kurz HPV, ausgelöst. Feigwarzen sind gutartig und äußern sich durch kleine Wucherungen auf der Haut. Sie sind etwa 3 mm groß, rot bis braun oder weiß bis grau gefärbt. Die kleinen Knötchen bilden sich in höherer Anzahl im Genitalbereich und manchmal auch im Afterbereich.

Die Krankheit wird entweder durch einen direkten Kontakt durch die Haut übertragen oder aber durch eine Schmierinfektion. Einer Infektion kann jedoch durch verschiedene Mittel vorgebeugt werden. So reicht häufig schon die Benutzung eines Kondoms aus. In diesem Fall sind jedoch nur die Scheide und der Penis geschützt. Während der Erkrankung, sollte der Sexualpartner auf Hautkontakt vermeiden und eigene Handtücher benutzen. Inzwischen gibt es gegen bestimmte humane Papillomaviren eine Schutzimpfung. Die Impfung betrifft die Typen 6, 11, 16 und 18. Hauptsächlich soll die Impfung vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Allerdings bietet sie auch automatischen Schutz gegen Feigwarzen und senkt dadurch das Risiko einer Erkrankung. Die Impfung schützt jedoch nicht vollständig, da es noch andere Viren-Arten gibt, die Feigwarzen hervorrufen können. Ob eine Impfung sinnvoll ist, sollte vorerst mit dem behandelnden Facharzt besprochen werden.

Auch wenn Feigwarzen erfolgreich behandelt wurden, können sie wiederholt auftauchen, da die Viren nie vollständig bekämpft werden können. Bei einer erneuten Erkrankung, können die üblichen Behandlungsmethoden durchgeführt werden. Tauchen die Feigwarzen zu häufig auf, gibt es einen Wirkstoff, der dafür sorgen soll, dass Feigwarzen langfristig erst gar nicht entstehen können.

Ursachen
Die Ursache von Feigwarzen sind Papillomaviren, die während des ungeschützten Geschlechtsverkehrs übertragen werden können. Oft reichen schon kleinste Verletzungen an den Genitalien aus, damit die Viren unter die Haut gelangen. Nach der Übertragung, setzen sich die Viren unter der obersten Hautschicht oder auch in die Schleimhäute fest. Nicht immer kommt es danach zu den typischen Hautwucherungen. Ist das menschliche Immunsystem jedoch geschwächt oder aber es begünstigen andere Faktoren die Entstehung von Feigwarzen, so können sich diese schnell bilden. Die Viren werden nicht immer nur über den Geschlechtsakt übertragen. In manchen Fällen reicht bereits die gemeinsame Nutzung von Handtüchern aus. Leidet eine Schwangere an Feigwarzen, können die Viren während der Geburt auf das Baby übertragen werden.

Es gibt viele verschiedene Arten der humanen Papillomaviren. Die Viren vom Typ 6 und Typ 11 führen jedoch am Häufigsten zu Feigwarzen. Eher selten wird die Krankheit durch die Typen 16 und 18 hervorgerufen. Diese beiden Virus-Typen können beispielsweise Gebärmutterhalskrebs stark begünstigen.

Es gibt eine Risikofaktoren bzw. Umstände, die die Entstehung von Feigwarzen begünstigen können. Dazu gehören beispielsweise Ekzeme, kleine Verletzungen der Schleimhäute oder Pilzinfektionen im Genitalbereich. Bei völlig gesunden Menschen ist es eher unwahrscheinlich, dass überhaupt Feigwarzen entstehen. Bei Menschen die aber beispielsweise an HIV bzw. AIDS leiden, ist das Risiko der Krankheit deutlich höher. Zudem ist es möglich, dass Menschen die Viren ohne Beschwerden in sich tragen und dies nicht merken. Auch in diesem Fall sind die Viren übertragbar.

Symptome
Oft löst die Krankheit keine größeren Beschwerden aus. Jedoch kann im Intimbereich gegebenenfalls ein starker Juckreiz entstehen. Verhäuft kann es auch zu einem Brennen oder einem verstärkten Ausfluss kommen. Die Feigwarzen könenn in manchen Fällen auch etwas größer werden als üblich. Treten die Warzen verhäuft auf und liegen dicht aneinander, sprechen Ärzte von einem sogenannten Warzenbeet. Bei Frauen entstehen die Warzen oft an den Schamlippen und am Eingang der Scheide. Innen wachsen sie am Gebärmutterhals und selten auch an der Mündung der Harnröhre. Sind Männer betroffen, wachsen die Feigwarzen an der Eichel, der Vorhaut, am After, im Enddarm und am Eingang der Harnröhre.

Feigwarzen können auch psychische Belastung bedeuten. Häufig schämen sich Menschen für diese Erkrankung und meiden den Arztbesuch und informieren auch nicht ihren Partner über die Krankheit. Oft leidet auch das Sexualleben darunter, da sich der Erkrankte nicht mehr traut mit dem Partner zu schlafen.

Diagnose
Feigwarzen lassen sich schnell erkennen. Dem behandelnden Arzt reicht oft schon ein erster Blick aus, da Feigwarzen ein charakteristisches Aussehen haben.Während der körperlichen Untersuchung ist es jedoch auch wichtig, nicht nur die äußeren Körperstellen zu untersuchen, sondern auch die innen liegenden Bereiche, wie Vagina, Gebärmutterhals, After und der Enddarm, da sich auch dort die Warzen bilden können. Für weitere Untersuchungen wird, wenn nötig, eine Gewebeprobe des erkrankten Körperbereiches entnommen. Dies geschieht in der Regel unter einer örtlichen Betäubung. Das Gewebe wird direkt unter einem Mikroskop begutachtet.

Sind die Feigwarzen in den Schleimhäuten gewachsen, ist die Diagnose hingegen etwas schwieriger. Es bleibt nicht aus, dass die Feigwarzen in den Schleimhäuten auch unter Umständen unentdeckt bleiben. Werden Feigwarzen im Endarm oder im Bereich der Harnröhre vermutet, so wird meist eine Darmspiegelung oder Harnröhren-Spiegelung durchgeführt. Wichtig ist, dass sich der Sexualpartner ebenfalls auf Feigwarzen untersuchen lässt, da er sich während des Geschlechtsverkehrs möglicherweise angesteckt haben könnte.

Behandlung
Ist die Krankheit noch nicht allzu weit fortgeschritten, reichen oft spezielle Salben oder Cremes aus um die Feigwarzen zu beseitigen. Diese müssen allerdings über mehreren Wochen aufgetragen werden. Ist diese Art der Behandlung nicht erfolgreich, können die Feigwarzen während einer Operation entfernt werden.

Sind Feigwarzen im äußeren Bereich auf der Haut gewachsen, können sie vom Patienten selbst behandelt werden. Oft verschreibt der Arzt dafür eine spezielle Lösung oder Creme. Unter Anderem ist der Wirkstoff "Podophyllotoxin" wichtig, da dieser die Zellteilung eindämmt. So können sich die Viren nicht weiter vermehren und die Feigwarzen sterben rasch ab. Andere Substanzen unterstützen die Rückbildung von Feigwarzen und stärken das Abwehrsystem, damit es selbstständig die Wucherungen angreift. Mögliche Nebenwirkungen der Lösungen und Cremes sind Brennen und Reizungen auf der Haut. In diesem Fall kann die Therapie für eine kurze Zeit pausiert werden. In der Regel dauert die Behandlung mehrere Wochen an. Sind Feigwarzen in inneren Gebieten gewachsen, können Patienten diese nicht selbst behandeln. Je nach Ort der Infektion und Schweregrad der Krankheit, kann der behandelnde Arzt zwischen mehreren Behandlungsmethoden wählen. An Schleimhäuten der Scheide, des Afters oder der Harnröhre, kann der Arzt eine Trichloressigsäure auftragen, die die Feigwarzen zum Absterben zwingt. Die Behandlung muss in gleichmäßigen Abständen vom Arzt durchgeführt werden. Eine andere Behandlungsmethode ist das Vereisen der Feigwarzen, mithilfe von Flüssigstickstoff. Die Behandlungen verursachen oft Schmerzen, weshalb üblicherweise eine örtliche Betäubung in Betracht gezogen wird. Diese Behandlungen werden meist nur dann durchgeführt, wenn die Warzen nicht zu verhäuft auftreten. Sind bereits Beete entstanden, können diese operativ entfernt werden.

Handelt es sich bei dem Patienten um eine schwangere Frau, darf die Behandlung oft nur vom Arzt direkt durchgeführt werden, da manche Wirkstoffe schädlich für das ungeborene Baby sind.


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