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Lepra

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Die Lepra oder auch Aussatz genannt, gehört zu den bakteriellen Infektionskrankheiten und schädigt die Haut, die Schleimhäute und Nervenzellen des menschlichen Körpers. Der Erreger der Krankheit ist das Bakterium Mycobacterium leprae. Die Lepra taucht weltweit auf, wobei sie in den Entwicklungsländern am weitesten und häufigsten verbreitet ist. Sie kommt vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor, die eine hohe Bevölkerungsdichte und nicht ausreichende hygienische Bedingungen haben. Stark betroffen sind beispielsweise Indien und Brasilien. Laut Schätzungen erkranken im Jahr mehr als 200 000 Menschen an Lepra. Die Krankheit ist nicht hochansteckend. Das heißt, kommt es nur zu einem kurzen Kontakt mit dem Erkrankten, reicht dies oft nicht für eine Infektion aus. Zu einer Infektion kann es aber dann kommen, wenn es zum Kontakt mit den Sekreten aus den Wunden oder aus der Nase kommt, da dieses Sekret die Bakterien beinhaltet. Erkrankt ein Mensch an der Lepra, kann es von wenigen Monaten bis zu 20 Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht.

Im Mittelalter war Lepra auch in Europa sehr weit ausgebreitet und wurde zu dieser Zeit als "Strafe Gottes" bezeichnet. Oft mussten erkrankte Menschen außerhalb von Dörfern und Städten leben. Lepra gehört zu den ältesten Infektionskrankheiten.

Die Lepra zählt zu den chronischen Erkrankungen. Dabei Sind Haut, Schleimhäute und Nervenzellen betroffen. Die Diagnose und Behandlung sollte so schnell wie möglich stattfinden. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Erfolgschancen der Therapie. Wird die Krankheit jedoch nicht behandelt, kann es zu einer schweren Verlaufsform kommen. Personen die mit einem Lepra-Kranken in regelmäßigen Kontakt stehen, sollten sich jedes halbe Jahr auf Lepra testen lassen.

Ursachen
Die Ursache für Lepra ist das Bakterium Mycobacterium leprae. Das Bakterium verweilt in den infizierten Zellen des Wirts, weshalb das Immunsystem die Erreger theoretisch nur mit seinen Abwehrzellen zerstören kann. Antikörper werden erst dann gebildet, wenn das Bakterium bereits länger im Organismus lebt. Wie genau sich Menschen anstecken können ist noch nicht vollständig geklärt. Jedoch können sich Menschen dann infizieren, wenn sie über einen längeren Zeitraum mit einem Lepra-Kranken in Kontakt stehen. Da die Erreger im Sekret des Erkrankten liegen, können sie auf andere Menschen übertragen werden. die Übertragung findet entweder über kleine Wunden oder über die Atemwege statt. Lepra ist also eine Tröpfcheninfektion.

Auch wenn die Krankheit übertragen werden kann, erkranken nicht direkt alle Menschen an Lepra. Hierbei spielen vor allem das Immunsystem und die Erbanlagen eine wichtige Rolle.

Symptome
Überwiegend sind von der Krankheit die Haut und das Nervensystem betroffen. Jedoch kann es auch vorkommen, dass die Augen, die Atemwege, das Knochenmark oder die Hoden angegriffen werden. Die Lepra kann in verschiedenen Formen verlaufen, was sich durch unterschiedliche Symptome äußert. Die verschiedenen Formen der Lepra sind die Lepra indeterminata, die tuberkuloide Lepra, die lepromatöse Lepra und die Borderline-Verlaufsformen der Lepra, die eher eine gemischte Form der bereits genannten Verlaufsformen ist. Bei einer tuberkuloiden Lepra ist das Krankheitsbild ähnlich wie bei einer Tuberkulose, weshalb sie diesen Namen erhielt.

Die Lepra indeterminata ist die harmloseste Form der Krankheit. Bei Betroffenen bilden sich schwach pigmentierte Flecken auf der Haut, die in den meisten Fällen von allein wieder verheilen. Eine weitere eher leichte Verlaufsform ist die tuberkuloide Lepra. Auch hier entwickeln sich schwach pigmentierte Flecken, die rötlich sind und von der gesunden Haut stark abgegrenzt sind. Bei dunklerer Haut können die Flecken eher hell bis weiß erscheinen. Weitere Symptome der tuberkuloiden Lepra sind Nervenschäden. Vor allem der Tastsinn, wie etwa für Temperatur- und Schmerzempfinden wird stark beschädigt oder komplett zerstört. Zusätzlich können im Krankheitsverlauf die Muskeln verkümmern. Betroffene können unter Lähmungserscheinungen leiden. Häufig können zumindest die Hautveränderungen von allein abheilen. Wird diese Verlaufsform rechtzeitig behandelt, sind die Heilungschancen hoch. Die lepromatöse Lepra ist die schwerwiegenste Verlaufsform der Krankheit. Diese Form tritt vor allem bei Menschen auf, die ein zu schwaches Immunsystem haben. Bei dieser Form treten zunächst große Knoten vor allem im Gesicht auf. Oft sind auch die Schleimhäute der Nase und des Mundes sowie die Augen betroffen. Im Krankheitsverlauf kommt es zu Vernarbungen, Verkümmerungen bzw. Verstümmelungen verschiedener Körperteile, darunter vor allem Gesicht, Hände, Füße und der Rücken. Später kann es zu einem Gefühlsverlust der betroffenen Körperregionen kommen. Im Endstadium kann sich die Krankheit schließlich auf den gesamten Organismus ausbreiten und dort Schaden anrichten. Betroffen sind hierbei die Organe und Knochen. Die lepromatöse Lepra kann tödlich enden.

Diagnose
Bei Verdacht auf Lepra, sollte eine spezielle Klinik aufgesucht werden - in der Regel ist dies ein Institut für Infektions- und Tropenmedizin. Zunächst wird der Patient nach der gesamten Krankheitsgeschichte befragt. Für den Arzt ist es außerdem wichtig zu erfahren, ob der Erkrankte zuvor in ein Gebiet gereist war, was als Risikogebiet für Lepra gilt. Diese Information wäre wichtig, da die Krankheit in den Industrieländern nicht mehr existiert. Nach einem ausführlichen Gespräch wird der Patient körperlich untersucht. Dabei achtet der Arzt vor allem auf typische Hautveränderungen bei Lepra. Da bei dem Patienten Lähmungen und Gefühlsverluste in betroffene Körperregionen auftauchen können, werden auch hierfür spezielle Untersuchungen in Betracht gezogen.

Behandlung
Die Therapie wird an die Schwere der Krankheit angepasst und daran, wie viele Erreger im menschlichen Organismus vorhanden sind. Zunächst beginnt die Therapie mit einer Behandlung durch verschiedene Antibiotika. Wurden wenige Erreger im Organismus nachgewiesen, hält die Therapie üblicherweise über sechs Monate an. Bei vielen Erregern dauert die Behandlung ungefähr zwei Jahre. Selten kommt es jedoch vor, dass dieser Zeitraum nicht ausreicht, weshalb die Behandlung auch länger andauern kann. Außerdem müssen oft Ersatzmedikamente verabreicht werden. Kommt es durch die Krankheit zu Lähmungserscheinugen, können Therapien verordnet werden, die die körperliche Bewegung fördern. Entstehen durch Lepra äußerliche Wunden, sollten diese auch behandelt werden. Nach der Behandlung werden für die Haut häufig Rehabilitationsmaßnahmen durchgeführt. Kam es durch die Krankheit bereits zu Verstümmelungen, können diese in der Regel nicht rückgängig gemacht werden.


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