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Malaria

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Malaria, auch Wechselfieber oder Sumpffieber genannt, gehört zu den Tropenkrankheiten. Die Infektionskrankheit wird durch die Parasiten "Plasmodien" verursacht. Malaria ist in den tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet und kommt in ca. 100 Ländern vor. In Afrika ist das Infektionsrisiko besonders hoch. In einigen Fällen kann die Krankheit tödlich enden. Jeder Mensch kann an Malaria erkranken. Bei Kindern verläuft die Krankheit oft schlimmer und auch die Komplikationen treten bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen. Auch wenn die Krankheit überstanden ist, ist der Körper nicht vollständig vor einer erneuten Erkrankung geschützt. Eine Schutzimpfung gibt es für Malaria bisher nicht. Neben Kindern sind vor allem auch Menschen mit einem sehr schwachen Immunsystem verstärkt gefährdet.

Ursachen
Die Hauptursache von Malaria sind Parasiten. Sie sind Einzeller und werden Plasmoiden genannt. Im menschlichen Körper können sie großen Schaden anrichten, sie zerstören Blutzellen und können innere Organe angreifen. Die Parasiten befinden sich in der Anopheles-Mücke, die als Wirt die Krankheit übertragen kann. In der Regel gelangen die Erreger während eines Mückenstichs in den menschlichen Körper. Dort befallen sie zunächst die Leber und breiten sich weiter aus. Im Verlauf greifen sie zudem die roten Blutkörperchen an. Damit sich die Erreger überhaupt vemehren können müssen konstante 15°C herrschen. Mittlerweile kommen die Anopheles-Mücken teilweise auch in Städten und in kälteren Gebieten vor. Zudem kommt es vor, dass in manchen Regionen besonders viele Erreger auffindbar sind und sich im menschlichen Körper und in der Anopheles-Mücke anhäufen. In seltenen Fällen kann die Krankheit auch durch Verunreinigungen in Spritzen und Bluttransfusionen übertragen werden. Eine weitere Ansteckungsgefahr liegt bei Schwangeren, die ihr ungeborenes Kind anstecken können.

Zu einer Blutarmut kommt es dann, wenn die Erreger zu viele Blutkörperchen zerstört oder verändert haben. Durch die Veränderung der roten Blutkörperchen kann es außerdem dazu kommen, dass kleinere Gefäße verstopft werden. Dies kann dazu führen, dass das Gewebe in den betroffenen Bereichen langfristig beschädigt wird. Da die Leber und die Milz die betroffenen roten Blutkörperchen abbauen, können auch diese Organe beschädigt werden. Sie sind bei einer Malaria oft vergrößert und geschwollen.

Symptome
Zunächst äußern sich die Symptome wie bei einer üblichen Grippe, darunter Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. In einigen Fällen können auch Durchfall und Erbrechen auftreten. Die Beschwerden beginnen wenige Tage nach der Ansteckung, häuft beträgt die Inkubationszeit ungefähr zwei Wochen. In manchen Fällen entstehen die ersten Symptome jedoch auch erst nach vielen Wochen. Zu Beginn der Krankheit verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Betroffenen. Da sich Malaria zunächst wie eine Grippe äußert, wird die Krankheit oft nicht als gefährlich eingeschätzt. Entstehen die Symptome kurz nach einer Auslandsreise, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Ohne einer rechtzeitigen Behandlung der Krankheit, können schwere Folgen entstehen, die im schlimmsten Fall auch zum Tod führen können. Bei Schwangeren besteht nach der Infektion die Gefahr, dass auch das Ungeborene schwere Folgen erleiden kann.

Es gibt mehrere Arten von Malaria. Eine Krankheitsart ist die Malaria tropica. Sie beginnt mit Fieberschüben, die oft unregelmäßig auftreten. In schlimmeren Fällen, kann das Nervensystem von den Erregern geschädigt werden. Dies äußert sich vor allem durch krampfaritgen Anfällen und Störungen des Bewusstseins. Weitere Beschwerden können Blutgerinnsel in kleineren Blutgefäßen sein. Auch eine Blutarmut kann entstehen. Ein Anzeichen dafür ist Kurzatmigkeit. Die Malaria tropica kann lebensbedrohlich werden, da ein Schock auftreten kann, bei dem auch der Kreislauf völlig versagen kann. Eine weiterer Malariatyp ist die Malaria tertiana. Sie beginnt mit üblichem Fieber. Später entwickelt sich das Fieber aber zu einem Wechselfieber. Innerhalb von zwei Tagen kommt es zu Schüttelfrost und einer Körpertemperatur von ungefähr 40°C. Dieser Zustand hält für wenige Stunden ab. Danach sinkt das Fieber wieder sehr schnell. Währenddessen leidet der Betroffene unter starken schweißausbrüchen. Diese Art der Malaria ist in den meisten Fällen nicht lebensgefährlich, sollte aber dennoch direkt behandelt werden. Die Malaria quartana beginnt häufig ebenfalls mit einem Wechselfieber. Das Fieber tritt allerdings in Schüben auf und in einem 72 Stunden Rythmus. Häufige Folgen dieser Malaria-Art sind Schädigungen an der Niere. Selten kommt es zu einem Riss der Milz. Die Malaria quartana tritt im Schnitt jedoch sehr selten auf. Erfolgt jedoch die Infektion, kann die Malaria quartana selbst nach Jahren wieder erneut ausbrechen.

Diagnose
Wird bei Verdacht auf Malaria der Hausarzt aufgesucht, ist es zunächst wichtig ihm zu schildern, ob kurz zuvor eine Auslandsreise stattfand oder nicht. Malaria lässt sich anhand von Blutuntersuchungen nachweisen. Die gesamte Krankheitsgeschichte ist für eine eindeutige Diagnose dennoch wichtig. Hinzu kommt eine körperliche Untersuchung. Bestätigt sich der Verdacht auf Malaria, wird der Patient umgehend in ein Krankenhaus überwiesen. Für eine eindeutige Diagnose ist es wichtig, die Erreger im Blut nachweisen zu können. Anhand der körperlichen Untersuchung kann der Arzt feststellen wie schwerwiegend die Krankheit bereits ist. In der Regel wird Fieber, der Blutdruck sowie der Puls gemessen. Je nach Zustand des Patienten wird auch überprüft ob Milz und Leber von der Krankheit betroffen sind. Gegebenenfalls wird auch das Herz mithilfe eines EKGs untersucht. Ist ein Patient tatsächlich an Malaria erkrankt, so ist dies meldepflichtig. Das Labor, welches die Blutwerte besitzt, gibt das Ergebnis an das Robert Koch-Institut weiter.

Behandlung
Malaria wird üblicherweise mit Medikamenten behandelt, manchmal werden auch mehrere Wirkstoffe für die Therapie kombiniert. Je nach Art der Malaria wird auch die Medikamenten-Therapie angepasst. Die Behandlung sollte schnell beginnen, denn die Malaria tropica kann innerhalb von wenigen Tagen lebensbedrohlich werden und zum Tod führen. Sind die Erreger eventuell gegen gewisse Wirkstoffe resistent, werden weitere Medikamente verabreicht. Neben der eigentlichen Krankheit, werden auch die auftretenden Symptome behandelt. Dazu gehört vor allem die Verordnung von fiebrsenkenden Medikamenten. In besonders schweren Fällen muss bei dem Patienten eine Bluttransfusion durchgeführt werden.

Mittlerweile werden neue Wirkstoffe eingesetzt, da die Erreger gegen damalige Mittel bereits resistent sind. Welche Medikamente für den Patienten geeignet sind, hängt von der Art und dem Schweregrad der Krankheit ab und sollte mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.


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