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Nierensteine

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Bilden sich Nierensteine, spricht man von einer Nephrolithiasis oder Urolithiasis. Innerhalb des Krankheitsverlaufs können sich zudem Koliken bilden, die starke Schmerzen hervorrufen können. Nierensteine bestehen aus verschiedenen Komponenten des Urins. Etwa vier Prozent der deutschen Bevölkerung erkrankt mindestens einmal im Leben an Nierensteinen oder Harnleitersteinen. Dabei sind Männer etwas häufiger betroffen als Frauen. Besonders betroffen sind Menschen zwischen 20 und 50 Jahren. Bei einigen Menschen bilden sich immer wieder Nierensteine, weshalb bei ihnen eine passende Behandlung angewendet werden sollte. Für solch eine Behandlung spielt unter anderem der Stoffwechsel eine Rolle.

Ursachen
Im Urin sind mehrere Substanzen vorhanden. Diese sind im Normalfall im Urin gelöst. Allerdings kann es auch dazu kommen, dass sich die Substanzen ablagern und sich verhärten. Häufig sind die Hauptbestandteile von Nierensteinen Salze. In vielen Fällen sind Nierensteine sehr klein, etwa stecknadelkopfgroß und daher unproblematisch. Ernster wird es dann, wenn Nierensteine eine Größe von mehreren Zentimetern überschreiten oder aber sogar die ganze Nierenwand ausfüllen. Eine ärztliche Behandlung bzw. ein operativer Eingriff ist in diesem Stadium unabdingbar.

Nierensteine können sich dann bilden, wenn nicht ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird oder der Körper regelmäßig stark schwitzt und so zu viel Flüssigkeit verliert. Zudem gibt es Faktoren, die das Risiko von Nierensteinen erhöhen. So können manche Krankheiten, wie zum Beispiel Gicht, für eine Harnsäurestoffwechselstörung sorgen. Manche Krankheiten können wiederum den Abfluss des Harns behindern, wie eine Nierenfehlbildung. Manche Lebensmittel können bei übermäßigem Verzehr ebenfalls die Bildung von Nierensteinen begünstigen. Dazu zählen unter Anderem Spinat, Rote Beete, Kakao, Schokolade oder sonstige Lebensmittel, die Oxalsäure enthalten.

Symptome
Nierensteine werden zu Beginn oft nicht bemerkt, da sie bei geringer Größe noch keine Schmerzen verursachen. In vielen Fällen werden sie durch einen Zufall während einer ärztlichen Untersuchung entdeckt, wie etwa bei einer Ultraschalluntersuchung. Sind Nierensteine vorhanden, können sie eine Infektion der Harnröhre verursachen. Manche Betroffene haben zudem Blut im Urin. Schmerzhaft wird es dann, wenn Nierensteine im Harnleiter feststecken. Die starken , oft ziehenden, Schmerzen können bis in den Unterbauch ausstrahlen. Betroffene leiden zudem häufig unter Übelkeit und Erbrechen. Außerdem kann es dazu kommen, dass die Nierensteine die Schleimhäute der Harnleiter stark reizen oder sogar verletzen.

Besteht bereits eine Harninfektion, sollte darauf geachtet werden ob bei dem Betroffenen Fieber entsteht. In diesem Fall könnte es sich um einen Notfall handeln, denn durch die Stauung des Harns kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Der Erkrankte muss bei bestehender Blutvergiftung sofort in einer speziellen Klinik behandelt werden, was in der Regel durch Antibiotikazufuhr und einer Urinableitung geschieht.

Diagnose
Besteht der Verdacht von Nierensteinen und der Betroffene einen Arzt aufsucht, wird dieser zunächst allgemeine Fragen stellen, die erste Hinweise auf Nierensteine bieten könnten. Dazu gehören beispielsweise Vorerkrankungen oder ob sich zuvor schon Nierensteine bildeten. Die Auskunft über Ess- und Trinkgewohnheiten spielt bei der Befragung ebenfalls eine Rolle. Ein großer Bestandteil der Untersuchung ist die Blutuntersuchung. Es werden unter Anderem die Werte von Harnstoff und Harnsäure gemessen. Die Blutergebnisse können außerdem Aufschluss darüber verschaffen, ob eine Infektion vorliegt und wie gut die Nieren noch arbeiten. Könnte eine Infektion vorliegen, muss der Patient eine Urinprobe abgeben. Mithilfe einer Urinprobe können kleinste Mengen Blut im Urin gefunden werden. Außerdem wird eine Urinkultur angelegt, die bei Erkrankung ein hohes Wachstum von Bakterien anzeigt. Des Öfteren werden zudem Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, da der Arzt bei dieser Methode schon sehr kleine Nierensteine erkennen kann. Ähnliche Ergebnisse können auch durch eine Röntgenuntersuchung oder einer Nativ-Computertomografie erzielt werden.

Behandlung
Sind Nierensteine eher klein, müssen sie nicht behandelt werden. Allerdings sollten regelmäßig Untersuchungen stattfinden, um den Wachstum der Nierensteine im Auge zu behandeln. Nierensteine müssen erst beseitigt werden wenn sie Schmerzen, Infektionen oder Störungen während des Urinierens verursachen. In der Regel werden kleine Urinsteine, bis etwa vier Millimetern, mit der Zeit mit dem Urin ausgeschieden. Um diesen Prozess zu beschleunigen sollte viel Wasser getrunken werden. Auch ausreichend Bewegung des Patienten soll helfen. Von einem Arzt können zudem unterstützende Medikamente verschrieben werden. Andere Medikamente können wiederum das Zersetzen der Nierensteine unterstützen. Können Nierensteine nicht mehr auf natürlichem Weg ausgeschieden werden, müssen sie mithilfe des Arztes entfernt werden. Eine Behandlungsmöglichkeit ist die extrakorporalen Stoßwellen-Lithotripsie. Während der Behandlung werden mittels Stoßwellen die Nierensteine in kleine Stücke zersetzt, bis diese wieder durch den Harnleiter passen und vom Patienten ausgeschieden werden können.

Um die erneute Bildung von Nierensteinen vorzubeugen, sollte eine angemessene Ernährung eingehalten werden. Dazu zählt vor allem die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeiten, wie Wasser. Kommt es immer wieder zu Nierensteinen, können auch gewisse Medikamente das Verhindern von neuen Nierensteinbildungen unterstützen. Zudem schützen diese Medikamente zusätzlich die Nieren und ihre Funktionen. Ein weiterer Vorgang ist die endoskopische Operation. Während dieser Operation wird dem Patienten ein Endoskop eingeführt, was über die Harnröhre bishin zur Harnblase und den Harnleiter reicht. In manchen Fällen ist es nötig das Endoskop bis zur betroffenen Niere einzuführen. Dank des Endoskops wird dem Urologen eine Aufnahme des Inneren der Organe auf einem Monitor übertragen. Der Urologe kann mit diesem Instrument zusätzlich die Nierensteine untersuchen und ggf. zerkleinern. Mithilfe von kleinen Zangen und Auffangbehältern können die Steine entfernt werden. Häufig wird dem Patienten eine Art Schiene in die Harnleiter eingesetzt, damit keine Beschwerden während des Urinierens entstehen. Nach wenigen Wochen wird diese Schiene wieder operativ entfernt. Sind die Nierensteine über einen Zentimeter groß, muss ein Eingriff unter Vollnarkose stattfinden. Dieser Eingriff wird minimalinvasiven perkutanen Nephrolitholapaxie genannt. Während der Operation wird ein kleiner Schnitt in der Haut durchgeführt, um einen kleinen Kanal vorzubereiten. Im Anschluss wird ein passendes Endoskop in das Nierenbecken gesetzt. Mithilfe einer Lasersonde werden die Nierensteine zerkleinert. Danach werden sie über das Endoskop heraustransportiert. Üblicherweise müssen Patienten nach diesem Eingriff für etwa fünf Tage im Krankenhaus bleiben.

Wurden die Nierensteine entfernt, werden sie in ein Labor eingeschickt um sie auf ihre Bestandteile zu untersuchen. Dies kann zur Vorbeugung von neuen Nierensteinen beitragen. Je nach Art der Nierensteine, kann die Behandlung und Vorbeugung angepasst werden. Der Arzt wird mit dem Patienten die Trink- und Essgewohnheiten besprechen und diese anpassen. Kommt es dennoch wiederholt zu Nierensteinen kann eine Stoffwechseluntersuchung sinnvoll sein. Leidet ein Patient zudem häufig an Harnwegsinfektionen, sollte der Urin regelmäßig untersucht werden.


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