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Trommelfellverletzungen

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Trommelfellverletzungen, wie etwa ein Riss und ein Loch oder fachsprachlich auch eine Ruptur und eine Perforation, können bereits dann entstehen, wenn man bei der Säuberung des Ohres das Wattestäbchen zu tief in den Gehörgang einführt. Solche Verletzungen können aber auch durch plötzlich auftretende Druckschwankungen auftreten. Das Trommelfell besteht aus einer dünnen und gespannten Membran. Sie dient als Verschluss und Grenze zwischen Außenohr und Mittelohr. Werden Geräusche, Töne, etc. aufgenommen, gelangen die Schallwellen über den Gehörgang zum Trommelfell. Die Schallwellen sorgen dafür, dass das Trommelfell anfängt zu schwingen. Auf der inneren Seite des Trommelfells ist der sogenannte Hammer, ein Teil der Gehörknöchelchen, mit der Membran verbunden. Die Schwingungen übertragen sich auf die Gehörknöchelchen und werden zum Innenohr weitergeleitet. Spezielle Sinneszellen wandeln die Schwingungen in elektrische Impulse um, die im Anschluss vom Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet werden.

Das Risiko für eine Trommelfellverletzung kann mit wenigen Vorbeugungen gesenkt werden. So sollte beispielsweise vor einem Tauchgang ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der überprüft, ob beide Ohren gesund und unbeschädigt sind. Einige Erkrankungen, bei denen das Ohr betroffen ist, können unter anderem bei einer Flugreise Komplikationen hervorrufen. Zu den Erkrankungen gehört beispielsweise eine Mittelohrentzündung. Bei einer längeren Flugreise kann ein spezielles Nasenspray benutzt werden, was für einen idealen Druckausgleich in den Ohren sorgt und so das Risiko für Verletzungen im Ohr senkt. Eine wichtige Vorbeugung ist außerdem das richtige Reinigen der Ohren. Wer Wattestäbchen benutzt, sollte diese nur innerhalb der Ohrmuschel anwenden und nicht zu tief in den Gehörgang schieben. Außerdem gibt es professionelle Ohrenreinigungen, die vor allem bei einer starken Ohrenschmalzbildung sinnvoll sein können.

Ursachen
Viele Ursachen können Verletzungen des Trommelfells hervorrufen. Dazu gehören beispielsweise Verbrennungen, Verätzungen, Druckschwankungen oder äußere Gewalteinwirkungen. Es gibt die direkte und indirekte Trommelfellverletzung. Bei einer direkten Trommelfellverletzung wurde das Trommelfell durch eine Gewalteinwirkung verletzt. Oft passiert dies durch spitze oder auch stumpfe Gegenstände. So kann es schon während des Ohrensäuberns zu so einer Verletzung kommen. Im schlimmsten Fall kann zusätzlich das Innenohr verletzt werden. Weitere Ursachen einer direkten Trommelfellverletzung sind beispielsweise Verbrennungen oder Verätzungen. Wird das Trommelfell indirekt verletzt, geschieht dies oft durch äußeren Druck, wie beispielsweise Luftdruck. Druck kann deshalb gefährlich werden, weil sich hinter dem Trommelfell ein Hohlraum befindet, der mit Luft gefüllt ist. Bei Druckeinwirkung passt sich der Druck dieses Hohlraumes innerhalb kurzer Zeit an, damit ein Druckausgleich entsteht. Diesen Ausgleich kann man in diesem Moment spüren, wenn geschluckt oder gekaut wird. Nimmt man einen Knacks im Ohr wahr, fand der Druckausgleich statt. Jedoch funktioniert dieser Ausgleich nicht immer, vor allem wenn der äußere Druck zu schnell ansteigt oder fällt.

Symptome
Tritt eine Trommelfellverletzung auf, spürt der Betroffene einen plötzlich auftretenden stechenden Schmerz. Der Schmerz hält nur kurz an und tritt entweder während Entstehung der Verletzung oder kurz danach auf. Eine Ausnahme ist hierbei jedoch das Barotrauma, wenn zu viele und starke Unregelmäßigkeiten des Drucks im Ohr auftreten. Hierbei spürt der Betroffene die Schmerzen bereits schon dann, wenn das Trommelfell noch keine Risse oder Löcher bekommen hat. Sind die Risse eher gering und klein, nimmt der Betroffene nur einen leichten oder gar keinen Hörverlust wahr. Die Störungen des Gehörs treten direkt nach der Verletzung des Trommelfells auf. Sind die Risse aber größer oder kommt es zusätzlich zu Verletzungen der Gehörknöchelchen, kann es zu einem schwerwiegenden Hörverlust kommen. In manchen Fällen kann Blut aus dem verletzten Ohr treten, da die Risse im Trommelfell Blutungen auslösen können. Ist neben der eigentlichen Verletzung zusätzlich das Innenohr geschädigt oder gereizt worden, kann Schwindel bei dem Betroffenen entstehen. Außerdem kann er unter Übelkeit oder plötzlichen Bewegungen der Augen leiden.

Ist eine Verletzung des Trommelfells sehr ausgeprägt und wird diese zu spät oder gar nicht behandelt, kann es zu Komplikationen kommen. Der Betroffene kann beispielsweise an einer Mittelohrentzündung erkranken. Zudem kann es zu einer Lähmung des Gesichts kommen. Im schlimmsten Fall ist das Gehör dauerhaft geschädigt und der Betroffene bleibt langfristig taub.

Diagnose
Sucht der Betroffene einen Arzt auf, findet zunächst ein ausführliches Gespräch statt, bei dem der Patient beispielsweise schildern muss, wie die Trommelfellverletzung möglicherweise ausgelöst werden konnte. Auslöser könnten unter anderem ein Flug in einem Flugzeig oder das Tauchen im Wasser sein. Des weiteren fragt der Arzt den Patienten, welche genauen Beschwerden aufgetaucht sind und wie lang diese bereits anhalten. Nach dem Gespräch findet eine körperliche Untersuchung statt. Dabei ist vor allem die genaue Begutachtung des Gehörgangs wichtig. Damit der Arzt den Gehörgang genau untersuchungen kann, benutzt er verschiedene Instrumente, wie zum Beispiel ein Ohrenspiegel und ein Ohrmikroskop. Das innere des Ohrs wird vergrößert dargestellt, weshalb Risse und andere Verletzungen für den Arzt gut sichtbar und nachweisbar sind. Auch Blutungen lassen sich bei dieser Untersuchung gut erkennen. Im Anschluss muss herausgefunden werden, ob der Patient im Hören eingeschränkt ist oder nicht. Der Arzt untersucht außerdem, wie ausgeprägt der Hörverlust ist. Um das herauszufinden, können verschiedene Hörtests durchgeführt werden. Wurde die Trommelfellverletzung durch eine Fremd- bzw. Gewalteinwirkung ausgelöst, könnten sich Fremdkörper im Inneren des Ohres befinden. Um dies herauszufinden, kann eine Röntgen-Aufnahme weitere Ergebnisse liefern.

Behandlung
Sind nur kleine Risse oder Löcher im Trommelfell entstanden, können diese in der Regel innerhalb von wenigen Tagen von allein wieder verheilen. Die Behandlung wird nach Schwere der Verletzung im Trommelfell angepasst. Sind die Verletzungen durch Fremdkörper entstanden, wird dem Patienten oft ein Antibiotikum verschrieben, um mögliche Infektionen zu vermeiden. Während der Behandlung sollte das Ohr nicht dauerhaft feucht gehalten werden. Außerdem ist es wichtig das Ohr regelmäßig zu säubern. Während des Duschens sollte beispielsweise die Öffnung am Ohr geschützt und verschlossen werden, beispielsweise mit Watte. Innerhalb eines Monats verheilen die Verletzungen von allein. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Zeigt sich kein Heilungsprozess innerhalb von ein bis zwei Monaten, muss ein operativer Eingriff durchgeführt werden. Während der Operation wird versucht, das Trommelfell in die ursprüngliche Form zurückzubringen. Ist das Gehör des Patienten geschädigt, wird während der Operation zudem versucht, die Hörfähigkeit zu verbessern. Ist das Trommelfell gerissen, muss der Arzt die Risse wieder auf Spannung bringen. Dazu wird eine spezielle Silikonfolie benutzt, mit der die Einschnitte der Membran wieder zusammenwachsen können. Nicht immer reicht dieser Eingriff aus. In schwerwiegenden Fällen ist das Trommelfell so stark beschädigt, dass es rekonstruiert werden muss. Während des Eingriffs wird dafür körpereigenes Gewebe entfernt. Das Gewebe wird in die größeren Risse und Löcher der Membrann gefüllt. Im Anschluss wird auch hier das Trommelfell mit einer Silikonfolie geschient. Nach dem Eingriff wird ein Mittel in das Ohr verabreicht, was antibakteriell wirkt und Infektionen verhindern kann.


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